Wer gestern sehnsüchtig auf Christian Rach gewartet hat bei RTl wurde enttäuscht, denn eine neue Reality-Doku ging an den Start: Undercover Boss!
Die Idee ist simpel: Man nimmt eine große Firma und schickt den Boss verkleidet als Praktikant ins eigene Unternehmen. Natürlich nicht um die Mitarbeiter zu überwachen! Niemals! Sondern damit der Chef in der Praxis sieht wo Arbeitsabläufe ‚optimiert’ werden müssen und für uns als Zuschauer soll natürlich auch ein wenig das Gefühl ‚Nun muss der Chef mal die niedere Arbeit selbst machen’ erzeugt werden.
Eigentlich kein schlechter Einfall, wo es so ein bisschen dran hapert ist natürlich die Firma die dran genommen wird. Was hat eine Firma davon wenn RTL sie unter die Lupe nimmt? Klar, Werbung natürlich und das hat die Firma Eismann (deren Name alle 2 Sekunden gefallen ist) natürlich zu 100% ausgenutzt. Auch der Chef hat dies sehr geschickt gemacht und auch RTL wird an der Inszenierung kräftig mitgewirkt haben. Mal als Beispiel: Der Oberchef verkündet seine Entscheidung vor den anderen in der Chefetage mit Trommelwirbel und allem drum herum. Als er wieder kommt ein ähnliches Bild. RTL stellt es so hin als würde alles in diesem Moment passieren. Das man vermutlich schon im Vorfeld sich für diese Sendung entschieden hat und das nicht die Entscheidung einer Person gewesen war, sollte klar sein.
Auch die Leute die gezeigt wurden waren bezeichnend, alles top motivierte Menschen, die nichts falsch machen und die sich jeden Tag für die Firma den Arsch aufreißen. Wie im Nachgespräch erwähnt wurde, war zumindest die Frau mit der der Chef Kataloge verteilt hatte, schon vorher wegen guter Leistung aufgefallen. Lässt den Schluss zu dass man hier gezielt den Chef an Stellen geschickt hat wo alles zu 100% toll läuft und die Firma Eismann glänzen kann.
Genauso positiv ist das ganze dann auch beendet worden: Den Mitarbeitern wurde gesagt wie toll sie alle sind, einer wurde in ein Workshop aufgenommen, die nächste befördert, einer bekam einen Extraurlaub in Thailand (auch wenn er weiter unbezahlte Überstunden machen muss) und der letzte wird für 3 Wochen nach Brasilien versetzt wo ein neues Eismannwerk aufgemacht werden soll.
Ist diese 60 Minuten Werbesendung nun aber das was wir sehen wollen? Wohl eher nicht, wobei es natürlich seinen Reiz hat, wenn der Chef sich wie Superman verwandelt in dem er einfach eine Brille aufsetzt und sich seine Frau darüber amüsiert das er eine Jeans an hat (Jeans ist ja aber auch wirklich eine Armeleutehose) oder zum Schluss eine Betriebsfeier ist auf der Chef noch mal allen dankt (die Szene hat mich irgendwie an Stromberg erinnert).
Vom Chef zum Praktikanten |
Bei Rach haben wir einen Betrieb der am Arsch ist, wir Zuschauer kriegen unsere Neugier befriedigt weil Rach aufzeigt wo die Probleme sind, sei es weil die Spelunke total verkeimt ist, man schlecht Wirtschaftet oder etwas Persönliches vorliegt. Wir sind dabei wie Rach sich dann den Hintern aufreißt und das sinkende Schiff versucht wieder auf Kurs zu bringen, man fragt sich dabei immer ob er es wohl schafft.
In der ersten Folge von Undercover Boss fehlte dies natürlich komplett. Das ist natürlich klar, der Firma die da mit macht will natürlich nicht das Leute schlecht über sie denken, daher haben wir hier nur gut aussehende, junge Leute oder nette Herren die alles für die Firma geben zu sehen bekommen. Probleme? Fehlanzeige, die Funkverbindung im Lager ist nicht so toll, wobei die Technik an sich natürlich großartig ist und ein echter Gewinn! Das war es dann aber auch schon, alles super! Toll für Firma Eismann, langweilig für den Zuschauer. Da schaue ich mir dann lieber Dauerwerbesendungen mit Walter Freiwald an, die schätze ich realer ein als Undercover Boss (und das muss schon was heißen).
habe die Folge gesehen, fand ich na ja so.,
AntwortenLöschender format ist aus dem ausland bekannt, und man hört das da die folgen vieeeel interessanter sind
aber das format scheint ja aufzugehen. traumquoten und tolle kritiken von anderen seiten. ich sehe es als werbesendung, die nicht sonderlich spannend ist. ich glaub ich zähle nächstes mal mit wie oft der firmenname genannt wird. XD
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