In Saw 5 ist es mir das erste mal passiert dass ich merkte
eine geschnittene Fassung zu Hause zu haben, gut für 3 Euro kann man nicht
erwarten eine Uncut zu bekommen, die habe ich bei Teil 1 und 2 noch und bin
froh drum, da mir die Filme wirklich ganz gut gefallen. Beim Rest lockte mehr
der Preis und die Hoffnung auf eine gute Story, da muss ich halt nicht jede
Folterszene Minuten lang auskosten. Doch wie gesagt im fünften Teil ist
zumindest gleich in der Anfangszene so ein starker Schnitt dass das übel
Auffällt. Ein flüssiger Handlungsstrang wäre mir da lieber gewesen. Egal, wie
man schon vermuten konnte setzt Teil 5 da an wo man bei Teil 4 aufhörte,
überraschend, wo meist bei Saw Geschichten eher in Nebenhandlung weiter geführt
wurden.
SPOILERANFANG
Sieht aus wie eine Dschungelprüfung oder? |
Hoffman dreht die ganze Sache nun so dass der Verdacht dass
Jigsaw einen Helfer hatte auf Strahm fällt, dieser ist Hoffman auf der Spur und
stöbert das neue Versteck auf. Hier läuft er aber in eine Falle. In einem
Tonband wird ihm geraten sich in ein Sarg mit Glasscherben zu legen wenn er
überleben will. Er prügelt aber auf den ankommenden Hoffman ein und wirft
diesen in den Sarg der sich schließt. Dumm natürlich, denn man sollte ja tun was
Jigsaw sagt. Der Glassarg ist Kugelsicher und wird langsam im Boden versenkt,
während der Raum sich in eine Presse verwandelt, die Wände die aufeinander
zukommen zerdrücken Strahm schließlich.
In einem anderen Keller hocken 5 Leute die Dreck amStecken haben.
Sie sollen zusammenarbeiten um zu überleben, tun sie natürlich nicht. Nach und
nach sterben sie in Fallen, da sie sich von Raum zu Raum vorarbeiten müssen. Erst
im letzten Raum erkennen die beiden letzten, dass man niemanden hätte Opfern
müsssen, jede Falle hätte man durch Zusammenarbeit überleben können. Nun muss
Blut gespendet werden an einer Kreissäge, da nur noch 2 über sind, ist dies
ziemlich viel. Entweder stirbt nun noch einer oder jeder gibt 2,5 Liter. Man
einigt sich auf letzteres und schafft diese Tortur dann auch. Leider verbluten
beide dann am Ende, auch wenn der Chef von Strahm der dem Verdächtigem hierher
gefolgt ist, da man dessen Handy am Tatort geortet hatte (ein Hinweis von
Hoffman um Strahm verdächtiger erscheinen zu lassen) die sterbende Frau noch
findet.
Scott Patterson, hatte schon in Saw 4 den
Agent Peter Strahm
gespielt, erst in Teil 5 erwähne ich den Schauspieler mal ausdrücklich, denn
wirklich kennen aus Film und Fernsehen kann man ihn nur wenn man alte Damen
mag. Scott hat bei 153 Folgen der Golden Girls mitgespielt, er war in allen
Staffeln dabei und spielte den Lucas ‚Luke‘ Dane. Mehr ist in meinen Augen aber
nicht erwähnenswert. Ansonsten alles beim alten im Hause Saw, was die
Darsteller angeht.
Saw 5 blieb hinter den Erwartungen die man in ihn setzte
zurück, sicher, auch dieser Film wird kein Minusgeschäft sein. Aber er schaffte es in Amerika nicht mal an
die Spitze der Kinocharts, etwas was bisher jeder der Vorgängerfilme geleistet
hatte. Ursachenforschung ist für mich ganz einfach: So ganz langsam ist das
Pferd einfach totgeritten. Die Handlung
in diesem Teil ist einfach nur wirr. Man hat zwei Handlungsstränge die
eigentlich nichts miteinander zu tun haben, hier hatte man in Vorgängerfilmen
noch immer den Dreh hinbekommen dass alles irgendwie verbunden ist. Hier
schafft man dies nicht. Man wechselt also immer zwischen Strahm und Hoffman,
die Katz und Maus spielen und der Folterszenen im Keller. Ohne die kommt Saw
wohl nicht aus, hat man sich gedacht. Um das ganze dann noch wirrer werden zu
lassen und den Zuschauer weiter zu verwirren kommt dann noch das dritte Element
hinzu: Rückblenden. Die haben durchaus ihren Reiz, wenn man in alte Filme
zurückschaut und sieht wie Hoffman da mitwerkelt. Dennoch nehmen die auch
ziemlich Fahrt aus der ganzen Geschichte und bremsen. Hätte man sich auf eine
Sache beschränkt: Das ewig gleiche Folterspiel im Keller oder Strahm der
Hoffman jagt, dann hätte der Film besser funktioniert. So ist es ein wirrer Verlauf
an dem man schnell die Lust verliert.
Der Tiefpunkt der bisherigen Sawfilme... |
Dann mal ein Wort zu den Folterinstrumenten, die immer
abgedrehter werden. Im ersten Teil war es einfach nur ein Psychospiel, aus
Angst um die Familie bringt man sich gegenseitig um und sägt sich ein Bein ab.
Im Spülkasten kann man Sachen finden. Nix mit seltsamen Geräten, es gibt ne Säge
und das war es. Hier nun ein gläserner, kugelsicherer, beleuchteter Sarg der in den Boden eingelassen
wird, während die Wände des Raumes vollautomatisch Menschen zerquetschen. Wie
soll so etwas unbemerkt ein einzelner Mann bauen? Der muss Jahre dafür
gebraucht haben. Das wird halt immer schwachsinniger und hat nur noch wenig mit
der Grundidee zu tun, die im ersten Film noch so genial war.
Fazit: Von Film zu Film wird es immer ein wenig schlechter,
hier nun also der bisherige Tiefpunkt, wobei ich die anderen Teile noch nicht
gesehen habe, vielleicht fängt sich die Reihe ja noch wieder. Es wäre unfair
für die schlechte Schnittfassung Punkte abzuziehen, allerdings würde ich da in
der Zwickmühle stecken. Billg gleich geschnitten, teuer gleich ungeschnitten.
Nur würde ich für den miesen Film echt nicht viel Geld investieren wollen. Wirre
Handlungsstränge die sehr konstruiert wirken, fast schon lächerliche Folterinstrumente
bringen es noch mit viel gutem Willen auf 3 von 10 möglichen Punkten. Das auch
nur wegen den Rückblenden, die eigentliche Handlung ist einfach scheiße.
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