Nach Picco der nächste deutsche Film, mit einem ernsten Thema. Picco wollte ich nicht im Kino sehen, Kriegerin hingegen schon. In Kiel lief der aber nur in 'Der Pumpe' und nicht in einem richtigen großen Kino und selbst in dem kleinen Ding nur mitten in der Woche zu einer Unzeit. Mitte Februar war ich dann in Dresden, da lief der Film auch noch in einem normalen Kino, aber wenn man mal 2 Tage in Dresden ist geht man nicht ins Kino. Also ich nicht, wenn ich ne Woche irgendwo bin, würde ich das auch überlegen, bei zwei Tagen laufe ich lieber durch die Stadt. Nun also auf DVD und auch bei diesem Film war ich wirklich gespannt was mich erwartet.
SPOILERANFANG
Marisa ist eine Nazibraut irgendwo im Osten von Deutschland,
gewalttätig und Hasserfüllt. Doch es gibt auch eine andere Seite so ist Marisa durchaus
nicht faul, sie hat einen Job als Kassiererin im Familiensupermarkt und kümmert
sich rührend um ihren Großvater, der im Krankenhaus liegt. Rasul und sein
Bruder sind neu in Deutschland und können mit einem Asylschein im Supermarkt
einkaufen, Marisa weigert sich die beiden zu bedienen so dass ihre Mutter die
beiden Ausländer bedient. Wie es der Zufall so will ist Marisa mit ihrer Clique
kurze Zeit später am Badestrand und auch Rasul und sein Bruder kommen mit ihrem
alten Moped dahin und wollen baden. Das ganze verläuft natürlich nicht so
friedlich, erst wird nur gepöbelt, als die beiden im Wasser sind pisst einer
auf ein T-Shirt was man am Strand liegen ließ. Es kommt natürlich zum Streit,
doch Rasul und sein Bruder suchen das weite. Doch so als kleine Rache tritt
Rasul einen Außenspiegel ab von Marisas Auto, die bekommt dies kurze Zeit
später mit und fährt wutentbrannt hinterher. Als sie die beiden Asylanten
eingeholt hat rammt sie sie mit dem Auto von der Straße und fährt zurück zum
Strand.
Marisa und Svenja, die Neue |
Rasul ist am nächsten Tag wieder im Supermarkt, dieses mal
ist keine Vertreterin da die Marisa ablösen kann und wiederwillig bedient sie
den jungen Ausländer, wobei ihr natürlich auffällt dass Rasul alleine ist auf
die Frage wo der andere sei kriegt sie nur ein ‚Gone‘ und da Rasul durchaus ein
wenig provokant ist, ist auch ihr klar das er ihr die Schuld dafür gibt, was ja
auch nicht so ganz von der Hand zu weisen ist.
Svenja hingegen versucht weiter mehr in die Naziszene zu
kommen, selbst als ihr Freund bei einer Party raus fliegt bleibt sie noch da,
dies soll ihr Umfeld werden. Marisa hingegen holt ihren Freund aus dem Knast ab
und ist fast schon unterwürfig ergeben. Bei Rasul läuft es nicht so toll, er
soll in ein Jugendheim, dabei will er nach Schweden, da er dort einen
Verwandten hat, dies wird aber ausgeschlossen, er haut ab. Wieder in den
Supermarkt wo er essen haben will, nur ohne Schein kriegt er nichts zu futtern.
Nachdem er etwas aufmüpfig wird steckt sie ihm aber etwas aus schlechtem
Gewissen zu. Als er raus geht denkt aber Marisas Mutter er hätte geklaut und
sie will die Polizei rufen, Marisa knallt ihrer Mutter im Streit eine und fährt
Rasul dann weg, damit die Polizei ihn nicht kriegt. In seinem Versteck tritt
sie in einen Nagel und Rasul kümmert sich um die Wunde, sie sieht wie
erbärmlich der Junge hier in Deutschland leben muss und das er hier gar nicht
bleiben will, sondern nach Schweden möchte.
Bei Marisa beginnt ein leichtes umdenken, als ihr Opa stirbt
und ihr Freund kein Mitleid zeigt sondern sie auch noch schlägt wird ihr Weltbild
weiter ins wanken gebracht. Der Prozess geht weiter und endet damit dass Marisa
Rasul für einige Tage versteckt und mit Nahrung versorgt. Doch ihr Freund
erwischt Rasul, als dieser an ihrem Auto lungert und schlägt ihn zusammen.
Marisa rastet aus, sie packt ihre Sachen und will verschwinden. Mit einem
Baseballschläger verprügelt sie ihren Freund auf einer Party und nimmt Svenja
mit, da sie weiß dass das Mädchen von zu Hause abgehauen ist und viel Geld bei
sich hat. Marisa hatte für Rasul eine Überfahrt nach Schweden organisiert, doch
die kostet Geld. Das Geld leiht sie sich nun von Svenja. Man bringt Rasul zum
Strand, doch Svenja will dazu gehören auf einem Raststättenklo verrät sie wohin
Marisa fährt. Rasul wird verschifft und ist nun auf den Weg nach Schweden,
kurze Zeit später taucht Marisas Freund auf und ohne viele Worte schießt er ihr
einfach in die Brust. Svenja ist schockiert und bleibt bei der sterbenden Marisa,
erst jetzt erkennt sie in was für Kreisen sie sich bewegt.
SPOILERENDERasul bekommt von Marisas Freund Kloppe. |
Der Film ist das Regiedebüt und der Diplomfilm von David Wnendt,
er investierte 2 Jahre Recherche in
Kriegerin, in dieser Zeit interviewte er viele Frauen in der rechten Szene,
wobei er betont das Kriegerin keine Dokumentation ist sondern sich aus vielen
Geschichten die er gehört hat zusammen setzt. Auch hier möchte man nicht die
Gesellschaft verändern, wie man es schon bei dem Film Picco sagte, man möchte
eine Diskussion anstoßen.
Die Nazi-Lieder im Film stammen von Johannes Repka der sie
mit Punkbands einspielte, die Lieder wurden extra für den Film geschrieben um
bestehenden Liedern keine Plattform zu bieten. Auch wurden diese Lieder nicht
veröffentlicht und dürfen nur mit Ausschnitten des Films gezeigt werden. Im
Abspann des Films distanzieren sich die Musiker noch einmal ausdrücklich von
den Liedern.
Fazit: Tolle Schauspieler und ein extrem wichtiges Thema, eine Hauptfigur der man ansehen kann warum sie und auch was sie fühlt. Und doch gibt es nur 7 von 10 möglichen Punkten. Wobei 7 ja auch eine gute Wertung ist. Ich finde Marisas Handlungen im Film durchaus nachvollziehbar, die von Rasul hingegen kaum. Deutlich zeigt die Nazifrau ihre Abneigung, fährt ihn sogar um und zu wem geht er als er Hilfe braucht? Zu ihr. Das ist für mich so unglaubwürdig das ich da dann doch einige Punkte abziehe, egal ob das Thema interessant ist und die Darsteller gut, die Handlung wirkte auf mich ab dem Punkt konstruiert. Dennoch ist Kriegerin ein Film den man gesehen haben sollte, das Thema Nazis in Deutschland ist leider einfach noch nicht durch und ich finde es ziemlich interessant Einblicke in diese Subkultur zu bekommen.
Fazit: Tolle Schauspieler und ein extrem wichtiges Thema, eine Hauptfigur der man ansehen kann warum sie und auch was sie fühlt. Und doch gibt es nur 7 von 10 möglichen Punkten. Wobei 7 ja auch eine gute Wertung ist. Ich finde Marisas Handlungen im Film durchaus nachvollziehbar, die von Rasul hingegen kaum. Deutlich zeigt die Nazifrau ihre Abneigung, fährt ihn sogar um und zu wem geht er als er Hilfe braucht? Zu ihr. Das ist für mich so unglaubwürdig das ich da dann doch einige Punkte abziehe, egal ob das Thema interessant ist und die Darsteller gut, die Handlung wirkte auf mich ab dem Punkt konstruiert. Dennoch ist Kriegerin ein Film den man gesehen haben sollte, das Thema Nazis in Deutschland ist leider einfach noch nicht durch und ich finde es ziemlich interessant Einblicke in diese Subkultur zu bekommen.
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