Zusammen mit Kriegerin habe ich mir Romeos gekauft,
ebenfalls ein deutscher Film, den ich schon länger gerne gesehen hätte, hab ich
nun nachgeholt. Außerdem wurde es mal Zeit etwas neues im Lable 'Queer Cinema'
zu bringen. Ich hatte über den Film gelesen und fand die Idee durchaus
ansprechend, ein schwuler Liebesfilm aus Deutschland gibt es in der Form auch
selten, wobei sich der Film ja nicht nur um Schwule dreht, sondern auch um
Transexualität und dazu habe ich tatsächlich noch keinen ernsthaften Film
gesehen.
SPOILERANFANG
Der erste Abend mit Fabio verläuft 'ungewöhnlich'. |
Doch dieser schiebt Panik, Fabio ist schwul und er noch halb
eine Frau und es kommt wie es kommen muss: Lukas wird von seiner kleinen
Schwester unfreiwillig geoutet, vor seinem Schwarm und dieser will nichts mehr mit ihm
zu tun haben. Nun beginnt außerdem auch noch ein Spießrutenlauf für Lukas, er
durfte umziehen ins Männer Wohnheim und die haben das Outing auch mitbekommen. Doch
letztlich nähern sich Fabio und Lukas wieder an.
SPOILERENDE
Der Film ist aus dem Jahr 2010 und in einem Punkt schon
veraltet: Es wird erwähnt dass eine Personenstandartänderung, also von weiblich
auf männlich in diesem Fall, nur dann möglich ist wenn die Eierstöcke entfernt
wurden. Seit Januar 2011 ist dies nicht mehr der Fall, Lukas würde heute also
etwas weniger Probleme haben bei der Umschreibung und würde leichter in das
Männerwohnheim kommen. Aber der Punkt ist für mich so minimal dass ich da dem
Film keinen Strick draus drehen würde.
Die Darsteller sind alles Jungdarsteller und bisher wenig
bekannt. Die eine Mininebenrolle kannte ich aus irgendeiner RTL Soap vom
Aussehen her. Erwähnt werden muss aber natürlich Rick Okon der Lukas spielt und
Maximilian Befort als Fabio. Beide machen ihren Job richtig gut und gerade die
Oben-Ohne-Szenen von Lukas sehen überraschend real aus. Ich nehm ihm sogar ab
dass er mal ein Mädchen war vom Aussehen her, was nun nicht heißt dass er
weiblich wirkt, aber für mich eine sehr gute Rollenbesetzung.
Am Strand fühlt sich Lukas auch nicht sonderlich wohl. |
"Der Film zeigt einen leidenden jungen Menschen, der
auf dem Weg der Geschlechtsumwandlung mit seinem Umfeld, mit Spott und
Vorurteilen zu kämpfen hat. Damit behandelt der Film ein schwieriges Thema,
welches für die Jüngsten der beantragten Altersgruppe, die sich in diesem Alter
in ihrer sexuellen Orientierungsphase befinden, sehr belastbar sein
könnte." Oder "Die Schilderung
einer völlig einseitigen Welt von Homosexualität im Film könnte hier zu einer
Desorientierung in der sexuellen Selbstfindung führen. Die explizite
Darstellung von schwulen und lesbischen Jugendlichen und deren häufige
Partnerwechsel können verwirrend auf junge Zuschauer wirken."
Der Film macht also Leute schwul? Totaler Blödsinn und ja
auch diskriminierend, man wird so geboren und nicht durch Filme schwul. Der FSK
knickte nach Protesten auch ein, entschuldigte sich für die ‚unglücklichen
Formulierungen‘ und der Film ist nun mit einem FSK 12 davon gekommen.
Fazit: Der Film ist schön und bringt einem den Alltag von
einem transexuellen Menschen näher, was für Sorgen und Hürden dieser Mensch hat.
Das macht den Film für mich durchaus sehenswert. Um ihn aber als richtigen
Topfilm ansehen zu können fehlt mir irgendwas noch, vielleicht ist mir die
Liebesgeschichte etwas zu flach oder das Outing mit Kinderprügel zu gewollt.
Trotzdem ein Film den man gesehen haben kann, wenn man eben mal sehen möchte
was in dem Lebensbereichen so los ist, von mir daher 8 von 10 möglichen
Punkten.
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