Dienstag, 18. Dezember 2012

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise



In einem Loch, da schreibe ich meine Reviews… Man ich muss dringend mal wieder aufräumen (Und ich hoffe die Erben von Tolkin verklagen mich nicht für meinen Nerdwitz). Also es sieht nicht so aus wie in einem warmen Hobbitbau, gemütliche Unordnung,  eher so wie bei Gollum, ach verdammter Weihnachtsputz der Morgen ansteht… Da sind wir auch schon fast beim Thema, denn ich war mal wieder im Kino, pünktlich zu Weihnachten läuft der Hobbit in deutschen Lichtspielhäusern. Da ich großer Fantasyfan bin und somit natürlich Herr der Ringe vergöttere war meine Seele zweigespalten.  Auf der einen Seite Jubelschreie: Endlich! Ich darf wieder nach Mittelerde! Auf der anderen Seite aber: Kann der Hobbit mit Herr der Ringe mithalten? Wir werden sehen.

SPOILERANFANG
Bilbo Beutlin schreibt seine Lebensgeschichte auf, während Frodo auf Gandalf wartet, der ein Feuerwerk veranstalten will, zu Onkel Bilbos 111 Geburtstag. Der alte Hobbit erinnert sich an sein erstes Treffen mit dem Zauberer, fast zufällig kam der graue Mann vorbei und verwickelte Bilbo in ein Gespräch, was Bilbo gar nicht recht war, denn der Zauberer wollte ihn überreden zu einem Abenteuer. Bilbo lehnte entschieden ab, doch der Zauber malte unbemerkt ein Zeichen an Bilbos Haustür. In der Nacht kamen dann nacheinander 13 Zwerge die vom Zauberer genau in dieses Haus bestellt wurden, das Zeichen ist schließlich an der Tür.
Die ganzen Namen der Zwerge kann und muss man sich nicht merken...
Die Zwerge essen die Speisekammer leer und stellen das Haus ziemlich auf den Kopf, aber letztlich beginnt dann doch die Beratung. Die Zwerge sind aus ihrer Heimat, dem einsamen Berg vertrieben worden, von Smaug dem Drachen. Dieser sitzt nun auf den reichhaltigen Schätzen der einst prächtigsten Zwergenstadt und die Zwerge sind heimatlos! Thorins Großvater war der König der Zwerge und so sieht Thorin es als seine Pflicht Smaug zu verteiben, die Zeichen sind auch alle da, denn die Vögel kehren zum Berg zurück, was bedeuten soll dass die Herrschaft von Smaug beendet werden kann. Gandalf hat außerdem einen Schlüssel verwahrt der einen geheimen Zugang öffnen soll. Bilbo lehnt erst sein zutun ab, Gandalf beschreibt Bilbo als Meisterdieb, entschließt sich dann aber in letzter Sekunde doch noch dazu das Abenteuer mitzuerleben.
Nach einiger Reise trifft man auf Trolle die die Ponys fressen wollen, erst die Ponys, dann die Zwerge, Bilbo hält die Trolle so lange hin mit Kochtipps bis die Sonne aufgeht und die Trolle zu Stein werden. Eine größere Gefahr als die Trolle ist aber ein alter Feind von Thorin, der weiße Ork der sich an Thorin rächen will. Er macht Jagd auf die Zwerge und nur mit der Hilfe von Elben entkommt man den Orks. Elben und Zwerge sind aber wie Feuer und Wasser und Thorin ist es gar nicht Recht dass man nach Bruchtal kommt und Gast bei Elrond ist. Dieser kann aber weiterhelfen, da er auf einer Karte der Zwerge eine geheime Schrift erkennen und lesen kann und so entscheidene Hinweise gibt wo der geheime Zugang beim einsamen Berg ist.
In einer Beratung mit Gandalf, Saruman, Galadriel und Elrond wird angesprochen warum Gandalf bei diesem Unterfangen mitmacht, er sieht dunkle Zeiten voraus und will Smaug loswerden, denn der Drache hat zwar einen freien Willen, doch sollte er sich mit dem Feind verbünden, wäre er vielleicht das Zünglein an der Waage. Vor allem Saruman tut dies als übertrieben ab, da Sauron besiegt ist, nur Galadriel zeigt Verständnis.
Bilbo überlegt es sich gerade noch anders, sonst
wäre der Film auch langweilig geworden.
Die Zwerge haben sich ohne Gandalf auf gemacht, was diesem auch ganz gut zu pass kommt, da so Elrond und Saruman nichts mehr gegen das Vorhaben machen können. Nach einem kleinen Zwischenfall mit Steinriesen wird die Gruppe von Orks gefangen. Bilbo entkommt und stößt auf Gollum der ihn fressen will. Bilbo schafft es aber Gollum anzulenken und spielt mit ihm ein Ratespiel. Mehr in Gedanken fragt Bilbo nach einigen Rätseln mehr sich selbst 'Was hab ich hier in der Tasche?' Gollum versteht dies als Rätselfrage und versucht zu antworten, er verliert das Spiel und eigentlich schuldet er Bilbo nun dass er ihn nach draußen führt. Doch dann merkt Gollum das sein Schatz weg ist und genau den hatte Bilbo zufällig gefunden und in der Tasche, denn er hatte Gollums Ring gefunden. Da dieser ihn unsichtbar macht findet Bilbo den Weg raus, da Gollum zum Ausgang rennt um Bilbo abzufangen, unsichtbar ist Bilbo kurz davor das Geschöpf zu töten, unterlässt es aber aus Mitleid mit der Kreatur. Die Zwerge konnten den Orks auch entkommen, jedoch lauert draußen die nächste Gefahr denn der weiße Ork lässt seine Warge auf die Truppe los. Sie werden auf Bäume gejagt und nur durch Bilbos Einsatz überlebt Thorin, erst jetzt akzeptiert der Zwerg den Hobbit, Gandalf ruft Riesenadler zur Hilfe und so entkommt man den Orks ein weiteres mal. Der einsame Berg ist nun schon in Sichweite, doch so einsam ist er nicht, dann Smaug ist durchaus noch im Berg...
SPOILERENDE

Es geht also weiter, wer hätte das gedacht? Nach Herr der Ringe sah es lange Zeit so aus als wenn nichts mehr kommt und wenn, dann ohne Peter Jackson, dieser hatte gesagt dass er komplett durch sei nach dem Mammutprojekt mit Mittelerde! Aber es kam anders, denn auch die Entstehung von Der Hobbit ist eine Odysee. Als Jackson so weit war und meinte er wolle den Hobbit verfilmen, verklagte er erstmal New Line Cinema, die ihm, seiner Meinung nach Geld vorenthalten hatten aus den Gewinnen von Herr der Ringe. Die Chefs von New Line waren über den Schritt so verärgert dass man beschloss Jackson den Laufpass zu geben. Letztlich wurde Jackson wieder ins Boot geholt und von anderer Front kam eine Klage, vom Tolkin Estate, die die Recht am Mercandise und den Filmrechten von Tolkins Erben vertritt, auch hier musste erst mehr Geld fließen um das Projekt weiter laufen lassen zu können.
Regie sollte nun Guillermo del Toro führen, mit Jackson und anderen begann er 2005 mit den ersten Entwürfen für das Drehbuch. Das Projekt verschob sich aber von Jahr zu Jahr und 2010 gab del Toro bekannt das er den Film verlassen würde, aufgrund der Verschiebungen und seiner Termine. Die Fans reagierten ziemlich erzürnt, die Lage beruhigte sich dann aber wieder als klar war dass sein Nachfolger, nach vielen Spekulationen, doch Peter Jackson wird. Endlich konnte man dann im Februar 2011 mit den Dreharbeiten tatsächlich beginnen.

Der Film war immer ausgelegt als ein Zweiteiler, umso überraschender war die Nachricht dass man einen dritten Film drehen wollte. Dieser soll einiges aus den Anhängen vom Herrn der Ringe enthalten und eine Brücke zwischen der Hobbit und Herr der Ringe werden, wobei Jackson betonte es sei kein Brückenfilm, sondern einfach eine Verbindung schaffen.

Dann werfen wir doch auch noch mal ein Blick auf die Darsteller, es ist schön bekannte Gesichter zu sehen, Gandalf, Elrond, die alte Version von Bilbo, Saruman, Frodo und natürlich Galadriel kommen im Film vor. Letzte hatte nicht mal mit einem Auftritt gerechnet, da sie bei der Hobbit kaum (bis gar nicht) vor kommt. Andy Serkis als Gollum darf natürlich auch nicht vergessen werden.
Während der alte Bilbo erneut von Ian Holm gespielt wird, wird der junge von Martin Freeman dargestellt. Eine gute Wahl, da der Theaterschauspieler durchaus Komik in eine Figur bringen kann, ohne sie albern wirken zu lassen. Freeman kannte ich als Arthur Dent aus Per Anhalter durch die Galaxis und Shaun of the Dead. Den meisten wird er wohl aber eher als Watson aus der BBC Serie Sherlock bekannt sein.
Sein Kollege Benedict Cumberbatch wird übrigens auch bei dem Projekt dabei sein, bisher sah man nur wenig von ihm, da er unter anderem Smaug spielt, ähnlich wie Serkis Gollum mimt.

Fazit: Tja und welche Hälfte von mir hatte nun Recht? Die die skeptisch war oder die die sich freute auf Mittelerde? Es ist tatsächlich nicht leicht, wenn mir jemand sagt der Film war Herr der Ringe light, dann muss ich zustimmen, bisher kann der Film nicht mit Herr der Ringe mithalten, dies liegt aber durchaus auch an der Vorlage. Während Herr der Ringe sich eher an ein älteres Publikum wendet war Der kleine Hobbit mehr als Kinderbuch ausgelegt. Den vielen kleinen Etappen merkt man dies eben auch an und jede dieser Etappen wird auch mitgenommen, man will schließlich aus dem Stoff 3 Filme klöppeln, das ist dann nicht so wie bei Herr der Ringe wo man den Düsterwald und Tom Bombadil streicht um mehr Zeit zu haben. Ich kann auch Leute verstehen die meinen der Film sein recht lang geworden. Bei King Kong konnte ich selbst erleben was passiert wenn Jackson einen Film zu lang werden lässt. Trotzdem muss ich sagen dass ich jede Minute genossen habe, ich liebe Herr der Ringe und wenn man mir erlaubt nochmal nach Mittelerde kommen zu dürfen, dann nehme ich diese Einladung dankend an und ein warmes Gefühl überkommt mich dabei. Ein toller Film den ich sicher noch oft sehen werde, mir dann aber mit vergleichendem Blick auf Herr der Ringe 8 von 10 möglichen Punkten Wert ist.


Links:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen