Ein besonderer Film ist heute dran, denn Sportfilme schaue
ich einfach eher selten. Baseball finde ich noch ok und Eine Klasse für sich
oder Feld der Träume habe ich irgendwann auch mal gesehen. Aber Football, für
mich immer ein Buch mit Sieben Siegeln, gut die Spielregeln scheinen nicht so
schwer. Der Ball muss von der gegnerischen Mannschaft ans Spielrandfeld
gebracht werden. Sicher gibt es da noch Extraregeln und so, aber irgendwie
konnte ich mich nie begeistern für diesen Sport. Warum also diesen Film
schauen? Nun bei mir war ausschlaggebend dass Garrett Hedlund dabei ist und
Garrett ist meist ansehnlich und ein guter Schauspieler, als dann der Film bei
Karstadt im Angebot für 4,90 lag war er fällig.
SPOILERANFANG
Ende der 80er Jahre in Odessa, einer Kleinstadt in Texas,
der komplette Ort ist besessen von Football, das Highschoolteam muss einfach
dieses Jahr das Texas State Championship gewinnen, da sind sich alle einig. Der
Coach des Teams, Gary Gaines, ist ein erprobter Mann auf dem alle Augen ruhen, aber
auch sonst scheint das Team ganz gut gerüstet zu sein. Mit ‚Bobbi‘ Miles hat
man ein Riesentalent auf der Bank sitzen, für Bobbi ist es nur eine Frage der
Zeit bis er zu den Profis geht und die ganz große Karriere macht. Mit ihm
alleine hat die Mannschaft den dicken Triumph im Team, da stehen alle anderen
in der zweiten Reihe. Da wären dann auch noch der eher ruhige Quarterback Mike Winchell, Don Billingsley, der Sohn
einer örtlichen Footballlegende und Chris Comer, der Ersatzmann von Bobbi, der
so gerne mal aus dem Schatten seines übermächtigen Ersatzes treten würde.
Es läuft nicht immer rund... |
Der Druck auf alle Spieler und auf den Trainer wächst, die
Kritik warum Bobbi überhaupt wieder ins Spiel gebracht wurde erleichtert die
Sache nicht, die Mojos müssen im nächsten Spiel zeigen dass sie auch ohne ihren
Star gut sind. Doch das nächste Spiel endet im Fiasko. Der Druck nimmt auch für
die Spieler weiter zu, Mikes Mutter geht es gesundheitlich nicht gut, sie haben
kein Geld, wenn er kein Footballstipendium bekommt war es das für ihn.
Billingsley hat durch seinen oft besoffenen Vater zu leiden, der seinen Sohn,
der nicht so gut spielt wie er damals, Drohungen und Gewalt gehören hier zur Tagesordnung.
Doch dann geschieht was kaum noch jemand geglaubt hatte, die
Mojos erholen sich von ihrem Schock und fangen an gut zu spielen, Comer erweist
sich als durchaus guter Ersatz, dieser muss sich damit abfinden kein Profi
werden zu können, geschweige denn jemals wieder Football zu spielen, was seine
Lebensplanung natürlich ruiniert.
Es zeichnet sich ab dass man das Finale erreichen könnte und
der Gegner Dallas werden würde und genauso kommt es dann auch. Schon vor dem
Spiel kann man sich nicht einigen welche Schiedrichter kommen, der Trainer von
Dallas möchte nur Schwarze Richter, da sein Team auch fast nur aus Schwarzen
besteht, letztlich einigt man sich auf einen neutralen Austragungsort und eine
gemischte Anzahl an Schiedrichtern.
Don steht arg im Schatten seines Vaters |
SPOILERENDE
Der Film hat gute 30 Millionen gekostet und etwas über das
doppelte in Amerika wieder eingespielt an den Kinokassen. Hierzulande ließ man
diesen Schritt gleich ganz aus, Footballfilme sind hier halt nicht so gefragt,
man veröffentlichte den Film daher direkt auf DVD.
Was man auf jeden Fall erwähnen sollte ist die Tatsache das
man hier nicht einfach eine spannende Geschichte erzählt, sondern eine wahre
Story. H.G. Bissinger begleitet 1988 das Team von Odessa wirklich bei seinem
Weg durch das Turnier und schrieb daraufhin das 1990 erschienen Buch ‚Friday
Night Lights – A Town, A Team and a Dream‘.
Es gibt wohl einige Abweichungen zur eigentlichen Story so
wurde Bobbi Miles nicht gleich beim ersten Spiel so schwer verletzt und auch
nicht gegen das Team welches im Film gegen die Mojos spielte. Es gibt noch
weitere Abweichungen die aber meist Teams betreffen die in anderen Spielen
aufeinandertrafen als im Film es der Fall war, die Grundhandlung ist aber real.
Einige Cameorollen sind im Film auch enthalten, Footballstar
Roy und Ty Law spielen im Film kleinere Rollen, besonders erwähnenswert ist
aber Bobbi Miles, der im Film auch mitspielt als ein Co-Trainer. Er hat keine
tragende Rolle, ist aber öfter im Film zu sehen, etwa in der Locker Room Szene
im Finale, er steht hier nahe dem Film Bobbi Miles.
Gary steht ziemlich unter Druck |
Der Film mag nur mittelmäßig erfolgreich gewesen sein, doch
er inspirierte zu einer gleichnamigen TV-Serie die ab 2006 ausgestrahlt wurde
und es immer hin auf 5 Staffel brachte. Die Serie stand oft auf der Kippe und
hat es nur ihren guten Ruf bei den Kritikern zu verdanken dass sie nach Staffel
2 noch 3 Staffeln dazu kamen, da NBC durch die Kritiken noch einen Pay TV
Sender zur Produktion gewinnen konnte.
Fazit: Völlig ahnungslos ging ich an diesen Film ran,
‚Irgendwas mit Football, na ja quäle ich mich da mal durch‘, waren meine Gedanken.
Dann fängt es an und was kriegt man? Jedenfalls keinen 08-15 Sportfilm, man
erfährt warum der Sieg für die einzelnen Spieler so verdammt wichtig ist. Sei
es der Vater der Druck ausübt oder das Stipendium um überhaupt weiter an der
Schule bleiben zu können, die Einzelschicksale die beleuchtet werden bringen
sehr viel Herz in den Film und wer am Ende nicht wenigstens ein kleines
Tränchen verdrückt ist ein gefühlloses Schwein! Mein Manager sagt mir gerade
ich solle aufhören meine Leser zu beleidigen und eine Wertung abgeben, also
mach ich das schnell: Klasse Film der schnell zu meinen Favoriten gestellt wird
und 9 von 10 möglichen Punkten bekommt.
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