Mittwoch, 23. Januar 2013

Land of the Dead



Night ofthe Living Dead, Dawn of the Dead und Day of The Dead, letztere auch bekannt unter Zombie und Zombie II, Klassiker des Zombiefilms, die George Romero geschaffen hat. Dennoch der Mann mit der großen Brille brauchte 20 Jahre nach dem Tag der Toten um ins Land der lebenden Toten zurück zu kommen und eine neue Zombietrilogie ins Leben zu rufen. 2005 war es also so weit und ich hatte den Film vielleicht 1-2 Jahre später im Videoclub gekauft und erstmalig Kontakt zu den Filmen von Romero gehabt.

SPOILERANFANG
Riley ist der Mann der Männer und heute ist seine letzte Nacht, er hat endlich genug zusammen gespart um ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Mit diesem will er nach Norden fahren. Die Lage ist nämlich nicht schön in der Gegend in der er ist, es gibt eine Stadt, die abgeriegelt ist vor der Außenwelt, Zäune und Flüsse beschützen die Menschen vor den Toten, die Menschen hausen in einem Ghetto, außer man hat genug Geld um im Fiddlers Green, einem Hochhaus zu wohnen. Hier lebt man im puren Luxus und Menschen wie Riley sichern diesen Luxus. Denn er verlässt das sichere Ghetto und holt aus der Umgebung Dinge wie Medizin, Lebensmittel und ähnliches.
Riley und Cholo sind sich nicht immer einig
Cholo, ein Kollege von Riley ist in ähnlicher Lage, auch für ihn ist es der letzte Tag in Gefahr. Er hat genug gespart um nach Fiddlers Green ziehen zu können, Cholo ist außerdem noch von Kaufman, dem Bürgermeister von Fiddlers Green ein Handlanger. Er lässt ungeliebte Leute verschwinden und entsorgt deren Leichen in der Außenwelt.
Doch beide werden von Kaufman betrogen, Rileys Auto ist verschwunden, er kann also nicht weg und Cholo muss einsehen dass Kaufman einen wie ihn nicht ins Fiddlers Green ziehen lassen wird.
Doch auch außen tut sich was, denn die Zombies scheinen langsam eine Art primitiver Kommunikation gefunden zu haben und sie scheinen auch lernfähiger zu werden. Die Untoten machen sich auf zur Stadt.
Cholo der einem Handlanger von Kaufman nur knapp entkommen ist weiß nun das sein Leben nicht mehr sicher ist. Er nutzt das entstehende Chaos in den Außenbezirken der Stadt, welches die plötzlich aktiv werdenden Zombies verursachen und klaut mit seinen Leuten die Dead Reckoning. Dies ist ein Panzerfahrzeug mit Raketenwerfern und schweren Geschützen, welches für die Außeneinsätzen benutzt wird. Er stellt Kaufman ein Ultimatum, entweder er bekommt 5 Millionen Dollar oder aber er sprengt Fiddlers Green mit den Raketenwerfern. Kaufman ist außer sich vor Zorn und holt Riley zur Hilfe. Er verspricht ihm das er ein Fahrzeug bekommt, Waffen, alles was er will, aber Riley soll Cholo aufhalten und die Dead Reckoning zurückholen.
Die Zombie überrennen unterdessen weiter das Ghetto und Riley sucht Cholo, er weiß wo der Abtrünnige mit dem Fahrzeug in etwa stehen muss um das Hochhaus beschießen zu können und tatsächlich findet er das Fahrzeug auch dort und kann es wieder unter seine Kontrolle bringen. Jedoch will Riley mit der Dead Reckoning nun sich nach Norden absetzen, da er Kaufman nicht traut. Da jedoch bemerken auch er und die anderen Leute bei ihm dass das Ghetto angegriffen wird. Cholo setzt sich mit seinem besten Kumpel ab, Riley lässt ihn laufen und fährt der Stadt mit dem Panzerfahrzeug zur Hilfe. Weit kommt Cholo aber nicht da er von einem Zombie gebissen wird.
Zombies müssen sich auch mal waschen
In der Stadt ist Chaos, Riley schafft es aber eine größere Meute Zombies zu töten, Kaufman hingegen glaubt nicht das noch was zu retten sei. Er nimmt Koffer voller Geld mit und will sich absetzen. In der Tiefgarage wird er von Zombies überrascht. Er kann sich zwar vertedigen, doch der Oberzombie hat, ehe er wegschlurfte die Tankstelle benutzt und alles mit Benzin vollgespritzt. Bevor Kaufman entkommen kann kommt Zombie-Cholo und hält Kaufman auf, dieser entkommt nicht und der Oberzombie kommt zurück und lässt eine brennende Dose in den Keller rollen, was eine Explosion zur Folge hat die Kaufman und Zombie-Cholo zerreißt.
Riley schafft es die Stadt wieder zu sichern. Ohne Kaufman scheint eine bessere Zukunft zu kommen, dennoch fährt Riley mit seinen Leuten und dem Panzerfahrzeug nach Norden ins ungewisse, in der Wildnis hofft er auf ein Leben ohne Zombies und ohne Zäune.
SPOILERENDE

Romero bricht in diesem Film mit seinen Regeln. Zombies sind nicht mehr hirnlose Kreaturen, sondern schaffen es langsam zu denken, lernen Dinge zu nutzen, handeln halt immer intelligenter. Ein neuer Ansatz, dennoch gibt es die gewohnte Gesellschaftskritik, denn im Film wird natürlich gezeigt wie Arm und Reich unterschiedlich leben. Die Reichen könnten ohne die Armen nicht leben und umgekehrt, da die Reichen die Zäune errichtet haben und das Militär bezahlen die alle schützen.  Sie leben im verschwenderischen Luxus während auf der Straße das Gesetz des Stärkeren gilt. Sex, Drogen, Gewalt bestimmen hier das Bild.
Die Entstehung des Films ist gar nicht so ohne Probleme gewesen. Romero war für Resident Evil als Drehbuchautor und Regiesseur im Gespräch, seine Idee wurde aber abgelehnt. Er führte sein Projekt aber weiter und überarbeitete das Drehbuch stark, der Titel war ‚Dead Reckoning‘, da Romero nicht plante die Living Dead Reihe fortzuführen. So bezeichnete er Land oft he Dead auch als unabhängig von den ersten drei Filmen.
Dann kam der 11.September 2001 und das Studio lehnte nach den Terroranschlägen die Thematik komplett ab, das Ding lag wieder auf Eis, Romero überarbeitete das Skript erneut um den Terroranschlag mit einzubauen (Cholo der mit Raketenwerfern das Hochhaus bedroht, Kaufman der meint er verhandle nicht mit Terroristen). Erst 2003 kam es dann wieder zu Verhandlungen über den Film, auch wurde wieder über den Namen gestritten, nach 1 ½ Jahren gab es aber endlich Grünes Licht und ein Budget von 15 Millionen Dollar für das Projekt. Romero bekam künstlerische Freiheit, musste aber sich damit begnügen dass der Film geschnitten wurde um eine geringere Alterfreigabe zu bekommen. Später im Directors Cut fügte er die fehlenden Szenen aber wieder ein.
KNUDDELZEIT!
Simon Baker spielt die Hauptrolle Riley, The Ring 2, Der Teufel trägt Prada aber vor allem die TV-Serie The Mentalist haben Baker bekannt gemacht. Cholo wird von John Leguizamo gespielt, der neben der Schauspielerei auch noch ein beliebter Komiker ist. In Stirb Langsam 2 hat er eine Nebenrolle, ansonsten ist er bei Ice Age die US-Stimme von Sid. Der bekannteste Darsteller im Film ist aber Dennis Hopper, der Kaufman spielt. Leider ist Hopper im Jahr 2010 an Krebs verstorben. Seine Rolle, mit der man ihn immer in Verbindung bringen wird ist natürlich Easy Rider. Hopper meinte das seine Rolle bei Land oft he Dead stark von Donald Rumsfeld und der Bushregierung inspiriert worden sei, Rumsfeld war republikanischer Politiker in Amerika und Verteidigungsminister unter Bush.
Asia Argento wird von mir als letzte von den Darstellern erwähnt, sie ist die Tochter von Dario Argento, dieser hatte damals für Europa die Schnittfassung von Dawn oft he Dead angefertigt, bis heute ein Streitthema unter Fans ob die Argento oder die Romero Fassung die bessere sei.  Einige Miniauftritte gibt es auch noch; Simon Peck und Edgar Wright sind als Photo Zombies mit dabei, die beiden sind Romerofans und haben ihm mit Shawn oft he Dead ein eigenes Denkmal gesetzt. Tom Savini der in Dawn oft he Dead den Anführer der Rocker gespielt hat, tritt hier in genau der gleichen Verkleidung als Zombie auf. Nimmt man Savinis Rolle und den Anfang des Films gibt es also durchaus eine Verbindung zwischen den Filmen, obwohl Romero ja betonte dass dies ein eigenständiger Film sei. Savini ist zu dem mit seiner Rolle die einzige Figur die in mehreren Zombieromerofilmen bis dahin aufgetreten ist, da die Filme ja nie eine Story weiter geführt haben, sondern immer neue Storys erzählten.

Fazit: Die Ausgangslage ist natürlich interessant, wie geht es wohl weiter mit den Leuten im Panzerwagen? Wie mit dem intelligenten Zombiestamm? Die Leute in der Stadt wären auch ein Thema welches man verfolgen könnte. Der Film selbst ist Zombietechnisch wieder völlig gelungen, hapern tut es meiner Meinung nach an den Menschen. Ich finde die Figur Cholo wirklich gelungen, alle anderen Figuren sind sehr eindimensional angelegt. Der stehts aufrichtige Riley, der gierige Kaufman. Sicher klischeeaufzeigend, dennoch für einen Film unangebracht, sofern man Figuren haben will die real wirken. Land oft he Dead will bei mir einfach nicht so richtig zünden und ich kann gar nicht sagen so richtig festmachen woran es lag. Für mich aber nicht mehr als Mittelmaß, Cholo bringt einen Punkt drauf, macht eine Endsumme von 6 von 10 möglichen Punkten.


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