Endlich mal wieder ein neuer Film hier auf dem Blog, ja hat
etwas gedauert, erst krank und dann etwas Unlust gehabt. Dann aber wurde ich
durch ein Zombie erweckt und muss einfach eine Kritik zu Warm Bodies schreiben.
Als ich von dem Film gehört hatte war ich zugegeben etwas skeptisch, doch dann
schaute ich mir den Trailer an und war Feuer und Flamme! Das muss ich aber
zugeben bekommt den meisten Filmen nicht gut. Wenn ich Feuer und Flamme bin
schraube ich meine Erwartungen ziemlich hoch und erwarte halt genau das was ich
mir vorstelle, umso tiefer ist dann der Fall und die Enttäuschung wenn er etwas
schlechter ist als ich es mir wünschte. Ins Kino musste ich leider alleine,
meine Begleitung mag keine Zombies oder wollte nicht einen Twilightabklatsch
gucken. Also allein am Dienstag ins Lichtspielhaus und ich war wirklich fast
allein. Das komplette Kino glich einem Abklatsch einer Zombieapocalypse, wobei
die Angestellten (deutlich in der Überzahl zu den Gästen) dann die Zombies
waren…
SPOILERANFANG
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Das Bild erinnert mich etwas an Otto - Or up with dead People |
R nimmt uns mit in sein Leben, wenn man das so sagen kann, R
ist nämlich ein Zombie und nicht glücklich drüber. Er ist einsam, kann kaum
sprechen oder an seinen Namen erinnern (er weiß nur dass er mit R anfing) und
findet sich hässlich. Auch schlafen und Träumen ist nicht mehr drin um wenigstens
etwas menschlich zu sein sammelt R Dinge und bringt sie zu sich nach Hause. Diese
zuhause ist ein altes Flugzeug was er mit allem möglichen Zeug vollgestopft
hat, sogar ein Plattenspieler auf dem er ab und zu Musik hört. Eine weitere
Möglichkeit sich menschlich zu fühlen ist es Menschen zu essen, besonders ihr
Gehirn. Wenn man als Zombie das Gehirn eines Menschen ist fühlt man sich
menschlich, denn die Erinnerungen der Toten Person gehen auf einen über, man
träumt quasi und fühlt was der Mensch fühlte in seinem Leben.
Genau das will R mal wieder und so zieht er mit M, seinem
besten Kumpel und einer Horde anderer Zombies vom Flughafen los, in einer Horde
ist es leichter Menschen zu fangen, sonst wird man nur erschossen. Man findet
auch welche und R frisst sich an einem jungen Mann satt und dann sieht er sie!
Julie! Er weiß dass das Julie ist, weil er gerade das Gehirn ihres Freundes
gegessen hat und nun das fühlt was ihr Freund fühlte. R rettet Julie vor den
anderen und bringt sie zu sich nach Hause. Julie ist von ihrem neuen Verehrer
nicht angetan, aber da es draußen von Zombies wimmelt muss sie erst mal in
ihrem Versteck bleiben und wird von R versorgt. So nach und nach nähern sich
beide an und Julie merkt dass R anders ist als die anderen Zombies.
Doch natürlich muss und will Julie mal wieder nach Hause. Das
ist aber gefährlich nicht nur wegen der Zombies, sondern auch wegen der
Knochen. Die Knochen sind keine Zombies mehr sondern die sind schon so lange
tot dass sie nur noch Skelette sind, jeder Zombie wird irgendwann zum Knochen
und ist dann nur noch ein gefährliches (und auch schnelles) Monster, welches
auch durchaus die Zombies mal anmacht wenn es ums fressen geht.
R beschützt Julie vor seinen Zombiefreunden und die kapieren
erst gar nicht was los ist, doch M hilft schließlich den beiden zu entkommen.
Sehr zum Missfallen der Knochen. Diese sind nun hinter R und Julie her und auch
die anderen Zombies sind nicht mehr vor ihnen sicher denn auch bei denen tut
sich etwas. Sie fangen an ebenfalls zu fühlen als sie R und seine Julie gesehen
haben.
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"R"(omeo) und Julie(a) |
Über Nacht verstecken sich die beiden in einem leer
stehenden Haus und R gesteht Julie ihren Ex gefressen zu haben, dann schläft er
und träumt das erste mal wieder, doch am nächsten Morgen ist Julie weg, sie ist
ohne R weiter gefahren und nun wieder bei den Menschen und ihrem Vater, der der
Anführer der letzten menschlichen Behausung ist.
R ist natürlich unglücklich und hat Liebeskummer, er trifft
auf M und seine Freunde die ihn gesucht haben, sie berichten nichts gutes, die
Knochen versammeln sich und machen Jagd auf sie und auf die letzten Menschen. R
muss Julie warnen und dank der Erinnerungen ihres Exfreundes weiß er einen
geheimen Eingang in die Menschenbehausung und den nutzt er.
Er findet auch Julie und dieses mal ist es umgekehrt sie
versteckt ihn vor den anderen. Sie bringt R zu ihrem Vater um ihm zu zeigen
dass Zombies auch anders sein können doch er will R erschießen und glaubt
seiner Tochter nicht. Mit Hilfe einer Freundin entkommen die beiden aber nach
draußen, wo sie von den Knochen gejagt werden. Beide entkommen zwar den Knochen
sind dann aber doch wieder vor Julies Vater der R in die Brust schießt. Der
Kampf mit den Knochen gegen die Menschen findet dann unerwartete Unterstützung
durch die Zombies, die die Knochen auch angreifen und so schafft man es die
fiese Viecher zu besiegen.
R hingegen zeigt das er Schmerz fühlt und bluten kann, etwas
was Zombies nicht können, damit begreift auch Julies Vater dass die Zombies
sich ändern und wieder zu Menschen werden. Nachdem die Knochen besiegt sind
reißt man die Schutzzäune ab und bringt die ehemaligen Untoten zurück in die
Zivilisation und nach und nach so ins Leben. R und Julie sind zusammen und alle
glücklich.
SPOILERENDE
Als erstes sollte man erwähnen dass der Film auf dem jetzt
gleichnamigen Buch von Isaac Marion basiert. Jetzt gleichnamig bedeutet dass es
nun ein Buch zum Film gibt welches eben auch Warm Bodies heißt, in Deutschland
wurde das Buch aber schon mal veröffentlicht unter dem Titel ‚Mein fahler
Freund‘. Warm Bodies hört sich da schon cooler an, aber ich kann verstehen dass
man den Titel nicht 1:1 übernommen hat, passend zum Film hat man dann aber eben
ein Taschenbuch raus gebracht mit neuem Titelbild und Titel, halt passend zum
Film.
Ein paar Worte zu den Darstellern, da hätten wir natürlich
als erstes mal Nicholas Hoult der hier zeigt das man auch mit wenig Worten
überzeugend spielen kann, denn natürlich spricht er viel, aber das ist eben
kein Text den die Figur spricht sondern er erklärt seine Gedanken quasi als Erzähler.
So bleibt der Figur selbst im Film wenig Text, Zombies sind halt nicht so die
Redekünstler. Die Reise vom grunzenden Zombie zum fühlenden Menschen meistert
Hoult aber perfekt! Ich bin mir sicher dass wir hier nicht nur den nächsten
Mädchenschwarm haben, sondern auch ein verdammt großes Talent von dem wir noch
viel mehr hören werden. Dieses Jahr etwa in dem Film Jack und die Riesen. Seine
erste größere Rolle hatte er in dem Film About a Boy als hässlicher Junge, 2010
war er dann in Kampf der Titanen zu sehen, auch im Blog finden wir ihn schon da
er Hank McCoy (Beast) bei
X-Men: Erste Entscheidung , diese Rolle wird er im 2
Teil auch wieder übernehmen, der 2014 erscheinen soll. Neben dem erwähnten Film
wird Hoult dieses Jahr auch noch im Neuaufguss von Mad Max zu sehen sein, es
läuft also ganz gut für ihn zur Zeit.
Teresa Palmer ist die weibliche Hauptrolle und kommt
ursprünglich aus Australien, hier fing sie mit der Schauspielerei auch an, bei
dem in Australien spielenden Film
Wolf Creek, wenn auch nur als Statist bei der
Pool Party. Es folgten einige Filme wie
The Grudge 2, Ich bin Nummer Vier,
Duell der Magier oder Bedtime Stories.
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Die fiesen Knochen |
Muss man viel über John Malkovich sagen? Shadow oft he Vampire,
Con Air, Being John Malkovich, Johnny English, Per Anhalter durch die Galaxis,
Eragon, der gute Herr hat so viel gemacht und ist ein so großer Schauspieler
dass man hier durchaus sagen muss das ser tatsächlich ein kleiner Minuspunkt
ist. Er ist nicht schlecht, aber seine Rolle ist einer der klischeehaften
Figuren im Film, Malkovich bleibt hinter seinen Möglichkeiten weit zurück was
schade ist. Aber der Vater von Julie bekommt im Film kaum Platz sich zu
entfalten und somit bleibt John eher eine Randfigur. Die nächsten beiden die
Folge haben ein ähnliches Schicksal, da wäre Dave Franco der noch immer ‚der
kleine Bruder von James‘ ist, was irgendwo nicht richtig ist. Dave spielt
mindestens so gut wie sein älterer Bruder, sieht zudem noch einen tick besser
aus und kann auch schon einiges vorweisen, sei es eine Gastrolle bei Scrups die
immerhin 13 Folgen auftrat. Bei Milk spielte er mit, wenn auch nur als Statist,
dafür war er letztes Jahr bei 21 Jumpstreet mit dabei. Bei Warm Bodies hat er
auch nur eine kleine Rolle, er wird schließlich schnell gefressen in einigen
Rückblicken und Träumen spielt er dann aber doch noch mit. M, Marcus der
Zombiefreund von R, ist dann der letzte den ich erwähnen möchte. Rob Corddy ist
sein Name, seine Filme sagten mir alle nichts, wobei Hot Tube – Der Pool ist ne
verdammte Zeitmaschine, durchaus ein Film ist den ich gerne noch sehen möchte.
Die Romeo und Julia Vergleiche sind im Film kaum zu
übersehen. Die Hauptperson erinnert sich nicht an seinen Namen, nur der
Anfangsbuchstabe und der ist „R“, während sie Julie heißt. Zwei verfeindete Gruppen
und die beiden verlieben sich dennoch ineinander und es gibt sogar eine
Balkonszene, definitiv diente hier Shakespeare als Vorlage. Ein kleiner
Kritikpunkt wären allerdings die Knochen, diese stammen komplett aus dem PC und
sehen meiner Meinung nach nicht so besonders gut aus.
Fazit: Die letzten Filme im Kino waren Django und Herr der
Ringe, es war für mich toll mal wieder einen ganz normalen Film zu sehen, weder
3D, noch ein 3 Stunden Epos, einfach ein 90 Minutenfilm und das war es, es wird
da nicht mehr kommen, man hat eine Geschichte und fertig. Dass ich mich da drüber
freuen kann mag seltsam erscheinen aber irgendwie ist das ja schon fast die
Ausnahme.
Die Darsteller sind super, allen voran Zombie Nicholas
Hoult, die Story ebenfalls toll und wer das mit Twilight vergleicht sollte mit
dem Kopf ins Klo getaucht werden. Hier hat man ein tolles Mashup zwischen einem
Liebesfilm und einem Zombiefilm gemacht und das ganze balanciert gekonnt
zwischen den beiden Genres hin und her ohne eines zu viel zu bedienen. Ganz im
Gegenteil, man hat genau die richtige Mischung gefunden und unterstreicht das
ganze mit einer gehörigen Portion Humor und genau das ist es was den Film so
unglaublich stark macht. Bei einem Fido fehlte mir irgendwie die menschliche
Komponente, es wirkte alles zu unecht und aufgesetzt, Shawn oft he Dead war
mehr Komödie und auf diesem Gebiet großartig, nur Zombieland konnte ähnlich gut
überzeugen. Diese drei Filme die ich aufzähle sollten eines deutlich machen
Warm Bodies ist nichts für ein
Hardcorezombiefan, diese Sparte wird enttäuscht sein von dem Überhappyend und
das man Zombies vermenschlicht, Leute die aber an den drei Filmen ihren Spaß
hatten werden ihn auch bei Warm Bodies finden.
Noch läuft der Film im Kino und daher von mir eine absolute
Empfehlung den zu sehen. Auch gut als Pärchenfilm geeignet, für sie die
Liebesgeschichte, für ihn die Zombieaction, für beide der Humor. Der Film ist
für mich ein Pflichtkauf, wenn er zu kaufen sein wird und bekommt von mir eine
sehr gute Wertung von 9 von 10 Möglichen Punkten. Der eine fehlende Punkt sind
die schon oben angesprochenen Kleinigkeiten wie Effekte oder unterforderter
John Malkovich, das fällt nicht so schwer ins Gewicht fliest daher auch nur mit
einem Minuspunkt in die Wertung ein.