Endlich mal
wieder ein Kinofilm und heute sogar mal ein Kandidat für die Oscars, ich bin
gespannt wie der Film abschneiden wird. Ich persönlich mag Herrn Cumberbatch
nicht so, aber ich weiß dass er ein ziemlich guter Schauspieler ist und
Sherlock hab ich nun auch schon einige Folgen gesehen und als echt gut
befunden. Ich gebe ihm also immer wieder eine Chance, wie auch bei diesem Film
der vom Thema her schon sehr interessant ist.
SPOILERANFANG
1927 – Alan
Turing wird als Kind von den anderen Schülern gemobbt. Er ist kein normaler
Junge, sondern sehr intelligent. Sein einziger Freund ist Christopher, dieser
hat ein Buch über Verschlüsselungen um geschriebenes nicht lesbar zu machen,
die beiden schreiben sich so Briefe die auch der Lehrer nicht versteht, wenn er
sie mal abfängt. Alan verliebt sich in Christopher und will ihn in einem
verschlüsselten Brief nach den Ferien seine Liebe gestehen, doch Christopher
kommt nicht zurück. Was Alan nicht wusste ist dass sein Freund sehr krank war,
der Rektor teilt Alan mit dass sein Freund verstorben ist.
Die gewünschten Ergebnisse bleiben aus, kann Alan sein Werk vollenden? |
Es kommt
raus dass eine Spion unter ihnen sein muss, und der Chef verdächtigt Alan, auch
weil er ihn los werden will, doch natürlich findet man keine Beweise. Nachdem
man keine Fortschritte macht, aber eine Maschine für 100.000 Pfund gebaut hat
will der Kompaniechef Alan an die Luft setzen. Doch inzwischen sind die
Arbeiter, gerade durch Joans Einfluss auf Alan zu einer Einheit verschmolzen
und sie stehen zu ihm. Wenn er geht gehen sie alle und man hat niemanden mehr
der an der Enigmamaschine arbeitet. 1 Monat wird ihnen noch gewährt und dann
ist Schluss. Alan verlobt sich auch noch mit Joan, da ihre Eltern nicht wollen
dass sie als alleinstehende Frau weiter dabei ist. So sind ihre Eltern beruhigt
und fertig, für Alan ist da nichts dabei, für ihn zählt nur die Maschine. Einer
seiner Kollegen kriegt aber mit dass er schwul ist, verrät ihn aber nicht.
Durch ein
Gespräch in dem eine Frau sagt sie wüsste immer wer da die verschlüsselten
Nachrichten schreibt, da der Typ immer seine Freundin erwähnt fällt bei Alan
der Groschen. Seine Maschine arbeitet zu langsam, doch die erste Nachricht am
Tag ist immer der Wetterbericht und dieser endet auch immer mit „Heil Hitler“.
Man hat also drei Worte die immer in der Nachricht vorkommen und kann so Anhaltspunkte
setzen. So knackt man auch die Maschine, doch dieses Wissen bleibt streng
geheim. Denn würden die Nazis raus kriegen dass man ihre Nachrichten
entschlüsseln kann, würden sie anders kommunizieren und die Arbeit von 2 Jahren
wäre umsonst. Selbst nach dem Krieg bleibt das Wissen unter Verschluss da man
in kommenden Kriegen damit rechnet dass die Enigmamaschine wieder in Einsatz
kommt. Alan trennt sich von Joan, da er schwul ist, was ihr aber egal wäre, sie
liebt seinen Verstand und nicht das körperliche. Doch Alan bleibt dabei, man
errechnet nun welche Ziele man abfangen kann von den Nazis ohne dass es ihnen
auffällt das ihre Codes geknackt sind.
1951 – Bei Turing
wird eingebrochen, da er sich wieder mal wie ein Arsch verhält kommt er den
Ermittlern verdächtig vor, ist er ein Spion? Man schnüffelt ihm hinterher und
findet raus dass er kein Spion ist, aber schwul. Auch Joan kann ihm nicht
helfen, da er ihre Hilfe ablehnt. Er hat zur Wahl 2 Jahre Gefängnis oder aber
eine chemische Kastration, um weiter Arbeiten zu können entschließt sich Alan
für den zweiten Weg. Die Hormonbehandlung stürzt ihn aber in eine Depression
und er nimmt sich schließlich das Leben.
SPOILERENDE
Neben
Benedict Cumberbatch (Smaug Stimme bei Der Hobbit, Sherlock, Star Trek: Into Darkness) spielen noch mehr
bekannte Personen im Film mit. Bei vielen wusste ich: Japp den kennst du, aber
nur woher! So einer war zum Beispiel der MI6 Mann der von Mark Strong gespielt
wurde (Kick Ass, Der Adler der neunten Legion, Sherlock Holmes) oder auch
Turings Vorgesetzter im Film den Charles Dance (Game of Thrones, Alien 3)
verkörpert hat. Keira Knightley kennt man natürlich von den Fluch der
Karibikfilmen, Matthew Good könnte man aus Watchmen kennen, wo er Adrian Veidt
aka Ozimandyas gespielt hat. Alan Leech der John gespielt hat ist auch hier auf
dem Blog schon vertreten. Er spielt nämlich bei Downton Abbey den Chauffeur. Eyecandy
im Film natürlich definitiv Peter, der von Matthew Beard (Chatroom) gespielt
wird, ich hoffe in Zukunft noch sehr viel mehr von ihm sehen zu dürfen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten wächst man als Team zusammen. |
Ich will
aber nochmal auf Turings Ende eingehen, er vergiftete sich tatsächlich mit
einem Apfel, wohl auch weil er in Depressionen verfiel, die mit der
Hormonbehandlung zusammenhingen. Es dauerte extrem lange bis man Turing die
Anerkennung (Experten meinen er hat den Krieg um mindestens 2 Jahreverkürzt und damit Millionen Menschenleben gerettet) nach seinem tot verlieh, die er auch verdient hatte. Lange Zeit
hieß es, dass Turing unglaublich wichtiges geleistet hätte, man ihm die Strafe
postum nicht aberkennen könne da die Rechtslage damals ebenso war. Erst am
24.12.2013 begnadigte die Queen Turing, was eine komplette Rehabilitation
seiner Person nach sich zog. Nur ganz ehrlich, man begnadigt ihn? Ich finde
auch das noch falsch, wofür begnadigt man Turing? Er hat nichts verbotenes
gemacht, er war einfach nur schwul. Eine Begnadigung ist doch eine Ablassung
der Schuld und Turing hatte keine Schuld auf sich geladen, die Gesetze waren
damals einfach menschenverachtend und falsch! Nicht er hat sich falsch
verhalten sondern die Gesellschaft!
Fazit: Der
Film spielt in drei Zeiten, in der Kindheit von Alan, im zweiten Weltkrieg und
1950 am Ende von Turings Leben. Die Kindheit zeigt uns warum er geworden ist
wie er ist. Der Krieg zeigt seine beeindruckende Leistung und 1950 zeigt dann
wie man mit ihm trotz seiner Leistungen umgegangen ist und das nur weil er
schwul war. Benedict Cumberbatch kann hier in einer Paraderolle glänzen der
Film wurde ihm quasi auf den Leib geschrieben. Der unverstandene, weltfremde
Autist der zwar genial ist, aber durch seine schroffe Art oft aneckt. Aber auch
alle anderen Darsteller machen ihre Sache gut und viele bekannte Gesichter
spielen mit.
In einer
Kritik hatte ich gelesen dass es feige sei Turing nicht als homosexuell zu
zeigen, das es also keine Liebesszene gibt, das sehe ich anders. Ich führe den
Film auch unter dem Lable Queer Cinema, denn er zeigt durchaus das Gefühlsleben
eines schwulen Mannes in dieser Zeit, die gerade mal 60 Jahre her ist. Er zeigt
was man damals mit homosexuellen Menschen gemacht hat, egal wer sie war oder
was sie geleistet hatten. Eine Sexszene mit irgendeinem Stricher hätte in der Handlung
auf mich eher störend gewirkt. Es ging bei Turing nicht ums körperliche,
sondern darum was er geleistet hat, das er schwul war, war sicher ein Aspekt in
seinem Leben, ein wichtiger der ihm zum Verhängnis wurde, aber eben nicht der
den der Film in den Mittelpunkt stellt. Hätte er eine dauerhafte Beziehung zu
einem Mann als erwachsener Mensch gehabt, wäre das anders gewesen, so aber ist
es völlig ausreichend. Wie ich es eingangs erwähnte bin ich gespannt ob der
Film Preise abräumen wird. Er ist spannend, hat durchaus eine Portion Witz,
erzählt eine wahre Geschichte und ist doch dramatisch und bewegend. Alles was
ein guter Film braucht und das ist The Imitation Game, ein guter Film, der
entsprechende Punkte bei mir bekommt. In Zahlen 9 von 10 möglichen Punkten.
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