Meine letzte
DVD-Kaufaktion beinhaltete 5 Filme für 15 Euro, ich habe da zum Beispiel auch
Arac Attack gekauft, München wollte ich schon immer mal sehen. Ich habe ein
Faible für den deutschen Herbst, wie man an den RAF Filmen Mogadischu, Der
Baader Meinhof Komplex oder Todesspiel sehen kann. Die Olympischen Spiele in
München 1972 haben insofern etwas mit dem Thema zu tun als dass die Terroristen
unter anderem die Freilassung von Andreas Baader und Ulrike Meinhof forderten.
Doch was genau ist eigentlich passiert? Nun das erhoffte ich mir durch diesen
Film zu erfahren, halt mehr als so die Kurzfakten die man sonst so hört und
liest.
SPOILERANFANG
Während der
Sommerspiele 1972 in München kommt es zu einer Geiselnahme bei der die Geiseln
zum größten Teil getötet werden. Die Opfer waren 11 israelische Athleten, ganz
nach dem Motto wie du mir so ich dir, macht die Regierung Israels eine
Todesliste mit 11 Personen fertig, alles Leute die irgendwie mit dem Anschlag
in Verbindung stehen.
Durchaus effektiv am Anfang |
Da man dass
nicht so einfach machen kann wird eine Sondereinheit gegründet der Anführer
Avner Kaufmann ist ein junger Mann, sein Vater ein Mossadheld und er selbst
werdender Vater. Man entlässt Avad, da die Palästinenser nicht von der
Regierung getötet werden dürfen, sondern zufälligen Anschlägen zum Opfer fallen
sollen. Geld bekommt Avner so viel er braucht von aus einem Schließfach was
immer aufgefüllt wird.
So geht es
dann los, doch Avner und sein Team sind keine eiskalten Killer sie achten drauf
dass nur die Zielperson getötet wird und es keine weiteren Opfer gibt, anfangs
fällt das töten schwer, doch man gewöhnt sich widerwillig dran. Doch natürlich
macht man sich auch Feinde und sind die Informanten wirklich vertrauenswürdig? Der
Druck der sich immer mehr aufbaut belastet die Gruppe zusehend und es werden
Fehler gemacht. Letztlich wird die Aufgabe nachdem 9 der Zielpersonen tot sind,
von der Truppe abgezogen und Avner kehrt paranoid zurück zu seiner Familie.
SPOILERENDE
Ja, ja, ja…
Fans des Films werden mich wegen der kurzen Zusammenfassung erschlagen, aber
wer sich für diese Art Filme interessiert wird sicher mehr Interesse aufbringen
die Verknüpfungen im Team genauer zu beschreiben und wer welches Opfer war und
wie dieses ums Leben kam.
Der Film hat
eine Laufzeit von 157 Minuten und ist aus dem Jahr 2005, eine Altersfreigabe
vom FSK von 16 Jahren bekommen.
Der Film
löste einige Debatten aus, da man ein reales Thema mit Fiktion so vermischt
hat, dass man als Zuschauer ohne Vorwissen nicht erkennen kann was Fiktion und
was Realität war. Spielberg sah sich daher wohl gezwungen noch mal auf der DVD
in einem Vorwort zum Film Stellung zu beziehen.
Gerade Vater geworden und doch ein Killer |
Zur
Besetzung noch schnell ein paar Worte, die ist nämlich wirklich gut. Eric Bana (Hulk,
Troja) ist in der Hauptrolle, weitere Darsteller wären Daniel Craig (Skyfall),
Geoffrey Rush (Fluch der Karibik 1-3) und sogar Moritz Bleibtreu war als ‚Andreas‘
in einer kleinen Nebenrolle zu sehen, ob es sich hierbei um Andreas Baader
handeln sollte, kann ich gar nicht sagen, wäre natürlich passend, wo er beim
Baader Meinhof Komplex doch genau diese Rolle ebenfalls spielt.
Fazit: Wenn
Indiana Jones auf Adolf Hitler trifft weiß man dass das alles reine Fiktion ist
und nicht wahr. Das ist genau eines der großen Probleme die der Film München
hat. Hier wird Realität mit Fiktion so vermischt dass man nicht weiß was wahr
und was nicht wahr ist. Es treten im Film Personen auf die es wirklich gab und
auch das Attentat in München fand statt, ebenso wurden viele der Attentäter
später vom Mossad liquidiert. Nur wer, wie, wo, das ist da so eine Sache wo
halt dann im Film die Fiction beginnt und erfundene Figuren handeln. Der Film
macht dies auch nicht deutlich, auf der DVD kann man sich ein Vorwort von
Spielberg ansehen, wo ich ihm Recht geben muss, er erzählt halt nur eine
Geschichte, die sich an wahren Geschehnissen orientiert, mehr nicht. Leider ist
dies nicht mehr muss ich dann aber auch sagen.
Auch war ich
tatsächlich davon ausgegangen, wie ich im Vorwort erwähnte die Geiselnahme in
München zu erleben als Spielfilm. Dies war eher eine Vorgeschichte und wurde
hier und da immer mal wieder in Flashbacks erzählt. Klar mein Fehler, hätte ich
mir vorher besser durchgelesen um was es geht wäre ich nicht enttäuscht worden.
So aber
wurde ich enttäuscht und ich bin mir nicht sicher, wenn ich mir den Film
nochmal in 4-5 Jahren ansehen würde, könnte es sein dass er eine Wertung von 6
Punkten bekommen würde. Darsteller sind nicht schlecht und die Handlung oft
spannend. Leider nur oft, mit 157 Minuten ist mir der Film mindesten 30-40
Minuten zu lang geraten und hat ein paar Längen die man überstehen muss.
Gepaart mit der Enttäuschung nicht viel über die Geiselnahme erfahren zu haben
kommt München bei mir zur Zeit nur auf 4 von 10 möglichen Punkten.
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