Dieses Jahr
hatten wir schon zwei Filme mit Eralp Uzun, hier kommt ein weiterer, irgendwie
sind eh zur Zeit Deutschwochen hab ich das Gefühl. Das Wunder von Berlin, Königvon Deutschland und Freier Fall, alles deutsche Filme die diesen Monat im Blog
aufgetaucht sind und nun halt Evet, ich will.
SPOILERANFANG
Multikulti
in Berlin, deutsch trifft auf türkisch und alle wollen heiraten. Coskun und
Günay leben beide in Deutschland und arbeiten zusammen und lieben sich. Doch
sie ist Kurdin und er Türke und die Familien verstehen sich daher nicht
sonderlich. Das erste Treffen endet in einer Katastrophe, Coskun will es wie
sein Großvater machen und seine Braut entführen, doch da erwischt der Vater der
Braut ihn. Doch Günay steht zu ihrem Zukünftigen und bricht mit ihrem Vater.
Dieser erkennt nach einige Tagen sein Fehler und gibt seinen Segen.
Dirk will Özlem heiraten |
Dann gibt es
noch ein paar Nebenhandlungen, etwa den nur türkisch sprechenden Versager, er
kommt nach Deutschland um eine Frau zu finden und im Land bleiben zu können.
Doch keine ist ihm gut genug, die die er heiraten soll ist ihm zu dick und eine
andere findet er nicht. Er muss schließlich wieder zurück in die Türkei, die
Dicke hingegen liebt Romantik, ist aber total schüchtern, doch ein Freund von
Coskun schleppt sie schließlich ab.
Dann ist da
auch noch Emrah, sein Vater hat eine Werkstatt und er soll bald heiraten. Er
würde auch gerne heiraten, nur nicht eine Frau, denn er ist mit seinem „besten
Freund“ Tim liiert. Dieser drängt Emrah sich zu outen, doch er traut sich
nicht. So sitzt er schließlich vor seiner Frau und dessen Familie und wird ihr
versprochen und fängt bitterlich an zu weinen, erst jetzt outet er sich. Doch
auch seine Zukünftige hat ein Geheimnis, sie hat ein Braten in der Röhre von
einem Schwarzen, auch das gibt Ärger. Emrah hingegen wird von seiner Familie
nicht wie befürchtet verstoßen, er soll nur nie vor ihnen Tim küssen oder
irgendwem davon erzählen, da Autos und Schwule ja nicht unter einen Hut zu
bringen sind.
SPOILERENDE
In der
Einleitung sprach ich davon schon zwei Filme dieses Jahr mit Eralp Uzun gezeigt zu haben, der eine war Schwarze
Schafe und der andere Straight. Uzun war ein wirklich toller Schauspieler von
dem ich sehr gerne noch viel mehr gesehen hätte, auch in diesem Film machte er
seine Sache wieder richtig gut! Wie ja auch hier im Blog zu lesen ist, ist er
leider nicht mehr an Leben. Ich bedauere das immer noch sehr, Deutschland ist
da echt ein guter Schauspieler abhanden gekommen.
Emrah hätte gern ein Foto für seinen Freund... |
Fazit: Kein
Fettnäpfchen wird in diesem Film ausgelassen, jedes kulturelle Missgeschick was
passieren kann, passiert. Durch die vielen Einzelepisoden ist der Film eher
eine Episodenfilm geworden, jedoch überschneiden sich die einzelnen Episoden
immer und durchaus gut. So ist Emrah etwa bei Dirk da der die fixe Idee hat dem
Brautvater Fotos von einem beschnittenen Schwanz zu zeigen und zu behaupten es
wäre seiner. Warum Emrah die Hose ganz runter lassen muss beim Foto machen
erschließt sich mir nicht, vielleicht da mit man Eralp Uzuns Hintern bewundern
kann. An fast allen Fronten gibt es ja ein Happy End, sogar bei den
Schwulengeschichtenstrang ansatzweise. Ein Überhappyend wäre einfach zu
unglaubhaft hier gewesen. Der Film zeigt schön wie schwer es ist gegen
Tradition anzukämpfen wenn es um Liebe geht und auch gerade für mich als
Schwulen, wie schwer es sein muss ein schwuler Türke zu sein. Klar auch
deutsche Eltern können sich arschig verhalten, aber ich glaube bei den Türken
geht das leider noch ein Stück weiter, zumindest macht einem der Film das
weiß. Von den Darstellern kannte ich
wenig, 4 Leute um genau zu sein und ich fand dass Oliver Korittke in diesem
Film leider keine gute Leistung abgeliefert hat. Er wirkte auf mich oft hölzern
und sein Text wirkte nicht real sondern aufgesagt, auch war sein
Geschichtenstrang der schwächste im Film. Das verdirbt den Film aber nicht,
will man mal eine seichte Liebeskomödie sehen, wo für jeden was dabei ist, dann
kann man durchaus zu diesem Film greifen. 7 von 10 möglichen Punkten.
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