Donnerstag, 28. Februar 2013

Warm Bodies




Endlich mal wieder ein neuer Film hier auf dem Blog, ja hat etwas gedauert, erst krank und dann etwas Unlust gehabt. Dann aber wurde ich durch ein Zombie erweckt und muss einfach eine Kritik zu Warm Bodies schreiben. Als ich von dem Film gehört hatte war ich zugegeben etwas skeptisch, doch dann schaute ich mir den Trailer an und war Feuer und Flamme! Das muss ich aber zugeben bekommt den meisten Filmen nicht gut. Wenn ich Feuer und Flamme bin schraube ich meine Erwartungen ziemlich hoch und erwarte halt genau das was ich mir vorstelle, umso tiefer ist dann der Fall und die Enttäuschung wenn er etwas schlechter ist als ich es mir wünschte. Ins Kino musste ich leider alleine, meine Begleitung mag keine Zombies oder wollte nicht einen Twilightabklatsch gucken. Also allein am Dienstag ins Lichtspielhaus und ich war wirklich fast allein. Das komplette Kino glich einem Abklatsch einer Zombieapocalypse, wobei die Angestellten (deutlich in der Überzahl zu den Gästen) dann die Zombies waren…

SPOILERANFANG
Das Bild erinnert mich etwas an Otto - Or up with dead People
R nimmt uns mit in sein Leben, wenn man das so sagen kann, R ist nämlich ein Zombie und nicht glücklich drüber. Er ist einsam, kann kaum sprechen oder an seinen Namen erinnern (er weiß nur dass er mit R anfing) und findet sich hässlich. Auch schlafen und Träumen ist nicht mehr drin um wenigstens etwas menschlich zu sein sammelt R Dinge und bringt sie zu sich nach Hause. Diese zuhause ist ein altes Flugzeug was er mit allem möglichen Zeug vollgestopft hat, sogar ein Plattenspieler auf dem er ab und zu Musik hört. Eine weitere Möglichkeit sich menschlich zu fühlen ist es Menschen zu essen, besonders ihr Gehirn. Wenn man als Zombie das Gehirn eines Menschen ist fühlt man sich menschlich, denn die Erinnerungen der Toten Person gehen auf einen über, man träumt quasi und fühlt was der Mensch fühlte in seinem Leben.
Genau das will R mal wieder und so zieht er mit M, seinem besten Kumpel und einer Horde anderer Zombies vom Flughafen los, in einer Horde ist es leichter Menschen zu fangen, sonst wird man nur erschossen. Man findet auch welche und R frisst sich an einem jungen Mann satt und dann sieht er sie! Julie! Er weiß dass das Julie ist, weil er gerade das Gehirn ihres Freundes gegessen hat und nun das fühlt was ihr Freund fühlte. R rettet Julie vor den anderen und bringt sie zu sich nach Hause. Julie ist von ihrem neuen Verehrer nicht angetan, aber da es draußen von Zombies wimmelt muss sie erst mal in ihrem Versteck bleiben und wird von R versorgt. So nach und nach nähern sich beide an und Julie merkt dass R anders ist als die anderen Zombies.
Doch natürlich muss und will Julie mal wieder nach Hause. Das ist aber gefährlich nicht nur wegen der Zombies, sondern auch wegen der Knochen. Die Knochen sind keine Zombies mehr sondern die sind schon so lange tot dass sie nur noch Skelette sind, jeder Zombie wird irgendwann zum Knochen und ist dann nur noch ein gefährliches (und auch schnelles) Monster, welches auch durchaus die Zombies mal anmacht wenn es ums fressen geht.
R beschützt Julie vor seinen Zombiefreunden und die kapieren erst gar nicht was los ist, doch M hilft schließlich den beiden zu entkommen. Sehr zum Missfallen der Knochen. Diese sind nun hinter R und Julie her und auch die anderen Zombies sind nicht mehr vor ihnen sicher denn auch bei denen tut sich etwas. Sie fangen an ebenfalls zu fühlen als sie R und seine Julie gesehen haben.
"R"(omeo) und Julie(a)
Über Nacht verstecken sich die beiden in einem leer stehenden Haus und R gesteht Julie ihren Ex gefressen zu haben, dann schläft er und träumt das erste mal wieder, doch am nächsten Morgen ist Julie weg, sie ist ohne R weiter gefahren und nun wieder bei den Menschen und ihrem Vater, der der Anführer der letzten menschlichen Behausung ist.
R ist natürlich unglücklich und hat Liebeskummer, er trifft auf M und seine Freunde die ihn gesucht haben, sie berichten nichts gutes, die Knochen versammeln sich und machen Jagd auf sie und auf die letzten Menschen. R muss Julie warnen und dank der Erinnerungen ihres Exfreundes weiß er einen geheimen Eingang in die Menschenbehausung und den nutzt er.
Er findet auch Julie und dieses mal ist es umgekehrt sie versteckt ihn vor den anderen. Sie bringt R zu ihrem Vater um ihm zu zeigen dass Zombies auch anders sein können doch er will R erschießen und glaubt seiner Tochter nicht. Mit Hilfe einer Freundin entkommen die beiden aber nach draußen, wo sie von den Knochen gejagt werden. Beide entkommen zwar den Knochen sind dann aber doch wieder vor Julies Vater der R in die Brust schießt. Der Kampf mit den Knochen gegen die Menschen findet dann unerwartete Unterstützung durch die Zombies, die die Knochen auch angreifen und so schafft man es die fiese Viecher zu besiegen.
R hingegen zeigt das er Schmerz fühlt und bluten kann, etwas was Zombies nicht können, damit begreift auch Julies Vater dass die Zombies sich ändern und wieder zu Menschen werden. Nachdem die Knochen besiegt sind reißt man die Schutzzäune ab und bringt die ehemaligen Untoten zurück in die Zivilisation und nach und nach so ins Leben. R und Julie sind zusammen und alle glücklich. 
SPOILERENDE

Als erstes sollte man erwähnen dass der Film auf dem jetzt gleichnamigen Buch von Isaac Marion basiert. Jetzt gleichnamig bedeutet dass es nun ein Buch zum Film gibt welches eben auch Warm Bodies heißt, in Deutschland wurde das Buch aber schon mal veröffentlicht unter dem Titel ‚Mein fahler Freund‘. Warm Bodies hört sich da schon cooler an, aber ich kann verstehen dass man den Titel nicht 1:1 übernommen hat, passend zum Film hat man dann aber eben ein Taschenbuch raus gebracht mit neuem Titelbild und Titel, halt passend zum Film.
Ein paar Worte zu den Darstellern, da hätten wir natürlich als erstes mal Nicholas Hoult der hier zeigt das man auch mit wenig Worten überzeugend spielen kann, denn natürlich spricht er viel, aber das ist eben kein Text den die Figur spricht sondern er erklärt seine Gedanken quasi als Erzähler. So bleibt der Figur selbst im Film wenig Text, Zombies sind halt nicht so die Redekünstler. Die Reise vom grunzenden Zombie zum fühlenden Menschen meistert Hoult aber perfekt! Ich bin mir sicher dass wir hier nicht nur den nächsten Mädchenschwarm haben, sondern auch ein verdammt großes Talent von dem wir noch viel mehr hören werden. Dieses Jahr etwa in dem Film Jack und die Riesen. Seine erste größere Rolle hatte er in dem Film About a Boy als hässlicher Junge, 2010 war er dann in Kampf der Titanen zu sehen, auch im Blog finden wir ihn schon da er Hank McCoy (Beast) bei X-Men: Erste Entscheidung , diese Rolle wird er im 2 Teil auch wieder übernehmen, der 2014 erscheinen soll. Neben dem erwähnten Film wird Hoult dieses Jahr auch noch im Neuaufguss von Mad Max zu sehen sein, es läuft also ganz gut für ihn zur Zeit.
Teresa Palmer ist die weibliche Hauptrolle und kommt ursprünglich aus Australien, hier fing sie mit der Schauspielerei auch an, bei dem in Australien spielenden Film Wolf Creek, wenn auch nur als Statist bei der Pool Party. Es folgten einige Filme wie The Grudge 2, Ich bin Nummer Vier, Duell der Magier oder Bedtime Stories.
Die fiesen Knochen
Muss man viel über John Malkovich sagen? Shadow oft he Vampire, Con Air, Being John Malkovich, Johnny English, Per Anhalter durch die Galaxis, Eragon, der gute Herr hat so viel gemacht und ist ein so großer Schauspieler dass man hier durchaus sagen muss das ser tatsächlich ein kleiner Minuspunkt ist. Er ist nicht schlecht, aber seine Rolle ist einer der klischeehaften Figuren im Film, Malkovich bleibt hinter seinen Möglichkeiten weit zurück was schade ist. Aber der Vater von Julie bekommt im Film kaum Platz sich zu entfalten und somit bleibt John eher eine Randfigur. Die nächsten beiden die Folge haben ein ähnliches Schicksal, da wäre Dave Franco der noch immer ‚der kleine Bruder von James‘ ist, was irgendwo nicht richtig ist. Dave spielt mindestens so gut wie sein älterer Bruder, sieht zudem noch einen tick besser aus und kann auch schon einiges vorweisen, sei es eine Gastrolle bei Scrups die immerhin 13 Folgen auftrat. Bei Milk spielte er mit, wenn auch nur als Statist, dafür war er letztes Jahr bei 21 Jumpstreet mit dabei. Bei Warm Bodies hat er auch nur eine kleine Rolle, er wird schließlich schnell gefressen in einigen Rückblicken und Träumen spielt er dann aber doch noch mit. M, Marcus der Zombiefreund von R, ist dann der letzte den ich erwähnen möchte. Rob Corddy ist sein Name, seine Filme sagten mir alle nichts, wobei Hot Tube – Der Pool ist ne verdammte Zeitmaschine, durchaus ein Film ist den ich gerne noch sehen möchte.

Die Romeo und Julia Vergleiche sind im Film kaum zu übersehen. Die Hauptperson erinnert sich nicht an seinen Namen, nur der Anfangsbuchstabe und der ist „R“, während sie Julie heißt. Zwei verfeindete Gruppen und die beiden verlieben sich dennoch ineinander und es gibt sogar eine Balkonszene, definitiv diente hier Shakespeare als Vorlage. Ein kleiner Kritikpunkt wären allerdings die Knochen, diese stammen komplett aus dem PC und sehen meiner Meinung nach nicht so besonders gut aus.

Fazit: Die letzten Filme im Kino waren Django und Herr der Ringe, es war für mich toll mal wieder einen ganz normalen Film zu sehen, weder 3D, noch ein 3 Stunden Epos, einfach ein 90 Minutenfilm und das war es, es wird da nicht mehr kommen, man hat eine Geschichte und fertig. Dass ich mich da drüber freuen kann mag seltsam erscheinen aber irgendwie ist das ja schon fast die Ausnahme.
Die Darsteller sind super, allen voran Zombie Nicholas Hoult, die Story ebenfalls toll und wer das mit Twilight vergleicht sollte mit dem Kopf ins Klo getaucht werden. Hier hat man ein tolles Mashup zwischen einem Liebesfilm und einem Zombiefilm gemacht und das ganze balanciert gekonnt zwischen den beiden Genres hin und her ohne eines zu viel zu bedienen. Ganz im Gegenteil, man hat genau die richtige Mischung gefunden und unterstreicht das ganze mit einer gehörigen Portion Humor und genau das ist es was den Film so unglaublich stark macht. Bei einem Fido fehlte mir irgendwie die menschliche Komponente, es wirkte alles zu unecht und aufgesetzt, Shawn oft he Dead war mehr Komödie und auf diesem Gebiet großartig, nur Zombieland konnte ähnlich gut überzeugen. Diese drei Filme die ich aufzähle sollten eines deutlich machen Warm Bodies  ist nichts für ein Hardcorezombiefan, diese Sparte wird enttäuscht sein von dem Überhappyend und das man Zombies vermenschlicht, Leute die aber an den drei Filmen ihren Spaß hatten werden ihn auch bei Warm Bodies finden.
Noch läuft der Film im Kino und daher von mir eine absolute Empfehlung den zu sehen. Auch gut als Pärchenfilm geeignet, für sie die Liebesgeschichte, für ihn die Zombieaction, für beide der Humor. Der Film ist für mich ein Pflichtkauf, wenn er zu kaufen sein wird und bekommt von mir eine sehr gute Wertung von 9 von 10 Möglichen Punkten. Der eine fehlende Punkt sind die schon oben angesprochenen Kleinigkeiten wie Effekte oder unterforderter John Malkovich, das fällt nicht so schwer ins Gewicht fliest daher auch nur mit einem Minuspunkt in die Wertung ein. 

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