Dienstag, 4. Oktober 2011

Freitag der 13.

Es gibt so drei große Horrorikonen von denen wohl jeder schon einmal gehört hat, Michael Myers, der Typ mit Maske und Messer, Freddy Krueger, das Narbengesicht mit Ringelpullover, Hut und Krallen an den Fingern und natürlich als letztes Jason Vorhees, der Psycho mit Machete und Eisholeymaske. Michael ist ja schon ausführlich im Blog vertreten, ein Film mit ihm und zwei der Halloweenreihe fehlen noch. Freddy wird noch kommen, von ihm findet man zur Zeit ‚nur’ das Remake im Blog, fehlt noch Jason um den kümmern wir uns jetzt.

SPOILERANFANG
Camp Crystal Lake soll wiedereröffnet werden. Einige Teenager und ein Betreuer säubern das alte Waldcamp am See und verpassen ihm einen frischen Anstrich. Gibt auch jede Menge zu tun, denn das Jugendcamp war jahrelang geschlossen. Bei den Einheimischen wird es Blutcamp genannt, da hier der kleine Jason früher ertrunken ist und zwei Betreuer kurz darauf ermordet wurden.
Kevin Bacon in einem seiner ersten Filmauftritten
Eigentlich sind alle da, nur die Köchin fehlt noch, die wird jedoch auch nie ankommen, denn die ist tot, was noch niemand weiß. Der Betreuer macht sich auf in die Stadt und lässt die Jugendlichen alleine, man verbringt den Tag ungezwungen am See, wird jedoch beobachtet.
In der Nacht zieht ein Sturm auf und einer nach dem anderen wird umgebracht. Als nur noch eine junge Frau über ist kommt zufällig ein Auto vorbei. Glücklich dem Killer entkommen zu sein hält sie die ältere Dame an, die hält das ganze für ein Witz und will sich erstmal ansehen ob man ihr nicht scheiße erzählt. Doch die Leichen liegen ja noch herum, jedoch entpuppt sich die Alte als die Verrückte. Ihr Sohn Jason war unbeaufsichtigt schwimmen gegangen und ertrank, sie hatte damals die Betreuer umgebracht und nun will sie verhindern das wieder schlimmes am Crysal Lake Kindern zustößt und das geht nun mal am besten wenn man alle im Camp ins Jenseits befördert.
Ein Kampf entbrennt, es geht hin und her und schließlich wird Jasons Mutter einen Kopf kürzer gemacht. Die Überlebende setzt sich erschöpft in ein kleines Boot und schläft ein.
Am nächsten Morgen erwacht sie im Boot, die Sonne scheint, die Polizei kommt gerade zum Camp und hinter ihr, aus dem See, taucht plötzlich ein entstellter Junge auf der sie in den See zieht. Sie erwacht, die Seeszene hatte sie nur geträumt, die Polizei hatte sie abends aus dem See gezogen, als einzige Überlebende. Sie fragt ob man den Jungen gefunden hätte der sie in den See gezogen hat. Die Polizei gibt an das dort kein Junge gewesen sei, aber sie ist sich sicher das er sie in den See gezogen hat und Jason noch lebt.
SPOILERENDE
Mama ist böse

Das Ende ist seltsam, durch den Traum erfährt man nicht was wirklich am See passiert ist, war da wirklich jemand der sie in den See geworfen hat oder ist sie erschöpft einfach nur vom Boot gefallen?
Den Killer sieht man den ganzen Film über nicht, erst ganz am Schluss sieht man wer die Morde begeht. Wer bei Freitag der 13te ein Mann mit Eishokeymaske erwartet wird daher vielleicht etwas enttäuscht sein.

John Carpenter lieferte mit Halloween ein Überraschungserfolg ab, es ist kein Geheimnis das Freitag der 13 einfach im Fahrwasser mitschwimmen wollte. Man lieferte einen billig produzierten Film ab, der sich der gängigen Klischees der Slasherfilme bediente. Man erwartete keinen großen Erfolg, man machte diesen Film nur um Geld damit zu verdienen, um weitere (andere) Projekte finanzieren zu können. Das der Film dann so erfolgreich wurde überraschte, auch das der Film groß vermarktet wurde, eigentlich rechneten man eben nur mit einer geringen Vermarktung, dank Halloween setzten die Studios auf die großen Leinwände und veröffentlichte den Film auch in Europa. Die Rechnung ging auf, Freitag der 13te schlug sich in den Kinocharts verdammt gut.

Und dies ohne große Stars, da man die Kosten günstig halten wollte leistete man sich zwei Dinge, erstmal einen sehr bekannten Mann für die Effekte, dieser hatte schon bei Dawn of the Dead die Effekte und Masken hergesetllt (und auch den Anführer der Rockerbande gespielt) und zweitens die Schauspielerin Betsy Palmer, die Jasons Mutter spielt und nur ganz am Ende in einigen Szenen mitspielt, auch hier natürlich aus Kostengründen, je weniger sie zu tun hat, sprich wenige Drehtage, umso günstiger kommt man weg.
Sie selbst sagt im Interview das sie das Drehbuch bekommen hatte und sich fragte was das für ein Mist sei. Sie ging aber davon aus das sich eh kaum jemand den Film ansehen würde und da sie sich gerade ein neues Auto kaufen wollte kam ihr die Finanzspritze von dem Film gerade Recht. Die Kritiker zerrissen den Film auch in der Luft und sie gleich mit. Heute meint sie sehe sie es aber nicht mehr als schlimm an bei so einem Film mitgemacht zu haben.
Traum oder Realität? 
Auch der Regiesseur lässt wenig gutes vom Film über. Er sagt selber das die jungen Darsteller alle ziemlich grottig waren und durch overacting nervten, die Story eher dünn war. Auch hat er nichts mehr mit den anderen Filmen der Reihe am Hut, so wollte er nie das Jason wirklich lebt und er hat auch nichts mit dieser Figur zu tun. Das er in der Traumsequenz noch mal auftaucht war zwar seine Idee um noch mal einen Schocker am Ende zu haben, man entschied auch spontan keinen normalen Jungen zu nehmen sondern ihn mongoloid aussehen zu lassen, was so im Drehbuch nicht stand, einfach um ihn unheimlicher zu machen und da man dafür ja den richtigen Mann am Set hatte.

Zwei Sachen noch bevor ich fertig bin, von den Darstellern kannte ich nur einen und zwar den 1980 noch komplett unbekannten Kevin Bacon, der hier einen der Jugendlichen spielt. Als letztes sollte man auch noch erwähnen das dieser Film damals wohl eine Diskussion um das Frauenbild lostrat, die einzige überlebende war eben die ‚reine’. Die die nicht gevögelt hat, die Jungfrau halt. Das ist Slasherklischee, sehe ich nun nicht so tragisch, klar mich würde es auch aufregen wenn man nun schwule Figuren immer zum Tucktuck macht, aber die Überlebende ist doch kein hilfloses Mäuschen und der Täter war letztlich auch eine Frau…

Fazit: Der erste Teil der längsten Horrorreihe die es gibt. Zur Zeit sind es 13 Filme um Jason, wobei der erste Film eher seine Vorgeschichte behandelt als tatsächlich ihn. Das ist vielleicht ein wichtiger Hinweis, man könnte sonst enttäuscht werden, weil nicht die Horrorikone selbst das Messer schwingt. Trotzdem ein Klassiker der jedoch etwas an Spannung verloren hat 7 von 10 möglichen Punkten für Freitag der 13.


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