Freitag, 30. September 2011

Spider-Man

Nach dem im Jahr 2000 die X-Men ihr Leinwanddebüt geben durften, wurde kurz darauf Marvels Kassenschlager ins Rennen geschickt. Man nahm den Mund ziemlich voll: endlich hat man die Technik um Spider-Man so umzusetzen wie es sich gehört. Also kein Typ mehr der auf dem Boden liegend so tut als würde er eine Wand hochklettern, wie es in den 70er Jahren mal gemacht wurde.

SPOILERANFANG
Aus Peter Parker wird Spider-Man
Peter Parker ist nicht so sehr beliebt in der Klasse, er ist halt nicht sportlich und interessiert sich für Wissenschaft. Bei einem Besuch bei Oscorp, mit der Schule, beißt ihn eine genetisch veränderte Spinne. Plötzlich entwickelt Peter ungeahnte Kräfte, er kann wänder hoch klettern, Spinnenfäden schießen und hat einen Gefahrensinn.
Um etwas Geld zu machen geht er zum Wrestling, er hält 3 Minuten gegen Bone Saw aus, doch das versprochene Geld bekommt er trotzdem nicht. Verärgert lässt Peter einen Ganoven entkommen, der kurz danach den Manager überfallt. Ausgleichende Gerechtigkeit? Vielleicht, doch blöde nur das genau der Typ kurze Zeit später Peters Onkel, bei dem er wohnt erschießt. Fortan heißt sein Motto: Aus großer Kraft kommt große Verantwortung, Peter will seine Kräfte als Spider-Man zum Schutz der Menschen einsetzen.
Doch bei Oscorp sind nicht nur genetisch veränderte Spinnen zu finden, die Rüstungsabteilung arbeitet an einem Luftgleiter und an einem Serum das den Menschen verstärken soll. Doch Norman Osborne verliert seine Firma, denn der Vorstand will das ganze Unternehmen verkaufen, wenn es sein muss gegen Osborns Willen. Dieser schnappt sich abends den gleiter und trinkt das Serum, am nächsten Morgen erinnert er sich an nichts. Nur nach und nach kommt der Grüne Kobold zum Vorschein, eine Art zweite Persönlichkeit von Osborn. Als Kobold will er nun seine Ziele durchsetzen und stößt dabei natürlich auf Spider-Man. Osborns Sohn wohnt mit Peter zusammen (dieser ist inzwischen bei seiner Tante ausgezogen) und so kommt Norman Spider-Man auf die Schliche, er macht ihm das Angebot zusammen zu arbeiten, doch Spider-Man lehnt ab. Im Finalkampf kommt es zum Unglück, gewarnt durch den Spinnensinn springt Peter dem Gleiter aus dem Weg, dieser trifft Norman und tötet ihn, eine Bitte hat Norman noch, Spider-Man soll nicht verraten wer der Kobold war, zum Schutz von Normans Sohn. Peter willigt ein. Als er Normans Leiche in dessen Haus bringt wird er aber von Harry, Normans Sohn ertappt, dieser glaubt nun das Spider-Man seinen Vater umgebracht hat.
Tante May, Harry & Norman Osborn
SPOILERENDE

Die Darsteller
Ich kannte damals keinen einzigen der Darsteller, heute ist das natürlich anders, denn nicht zuletzt durch Spider-Man rückten zumindest die Jungstars des Films ordentlich ins Rampenlicht. Tobey McGuire könnte man von Plesant Ville kennen. Er hat die Hauptrolle, die er auch ziemlich gut verkörpert. Peter ist halt kein Model und ein kleiner Streber und das kann Tobey ganz gut.
Mit Kirsten Dunst, die Mary Jane Watson spielt, hatten viele ein Problem, zumindet hört man hier einige kritischere Stimmen als bei Peter Parker. Ich finde sie macht ihre Sache aber auch gut, auch wenn ich sie fast nicht schön genug für MJ finde. Nichts gegen Frau Dunst, die ist niedlich, soweit ich das beurteilen kann, aber so ist MJ nicht. Sie ist frech, ein Modelltyp und dafür ist Kirsten einfach zu brav.
Harry Osborne wird von James Franco gespielt und Franco ist eine Augenweide und eine talentierte noch dazu. Er passt schon als Blender und reicher Sohn Harry. Sein Film-Vater William Dafoe, mag ein guter Schauspieler sein, als Norman Osborn fand ich ihn unpassend. Die Spiegelszene etwa wirkte einfach nur lächerlich.
Dann währen dort noch Spider-Man Nebenfiguren aus dem Daily Bugle, der Zeitung wo Peter einen Nebenjob hat. Hier wird besonders J.J.Jameson (den Darstellernamen kann ich mir nicht merken) hochgejubelt. Vom Ding her ist der Schauspieler auch gut, nur äußerlich sieht er albern aus. Er sieht zwar wie die Comicfigur aus, nur sieht man halt extrem das der Darsteller so hingestylt wurde, man würde so jemanden niemals in einer Fußgängerzone antreffen können. Die Realität fehlt hier einfach. Auch Joe Robinson ist schlecht besetzt, eigentlich ein gutmütiger, schwarzer Mann, der Jonah immer bremst und dessen Fehler ausbügelt, verkommt hier zum dicken Kerl, der locker von allen Anwesenden gegen die Wand gespielt wird und als nichtsagende Figur zurück bleibt. Schade, die Comicfigur hätte besseres verdient gehabt

Comic vs. Film
Das Koboldkostüm war nicht so gelungen finde ich...
Man muss schon sagen das man Spider-Man toll hin bekommen hat, von den Effekten ist es genau das was man sehen wollte. So sollte sich Spider-Man bewegen. Trotzdem gab es natürlich einige Abweichungen zum comic, die in diversen Foren für Aufregung sorgten. Allen voran das Netz. Peter Parker kann dies einfach aus dem Handgelenk schießen, im Comic hat er dies erfunden und braucht immer Netzpatronen, die ihm auch mal ausgehen. Nicht so im Film. Finde ich gelungen, beim ultimativen Spider-Man ist es eine Formel von Peters Vater, die Peter nur vervollständigt und dann das Netz hat. Damit kann ich auch noch leben. Das ein Schuljunge aber so eine Erfindung einfach aus dem Ärmel schüttelt wäre im Film blöde rüber gekommen, da ist mir organisches Netz schon lieber.
Peter hatte im Leben drei große Beziehungen, Betty Brant, Gwen Stacy und Mary Jane Watson. Betty war schon im Comic irgendwie ne komische Sache und wurde auch schnell wieder fallen gelassen, Peters erste Langzeitbeziehung war Gwen Stacy. Gwen hat in der Comichistorie eine wichtige Rolle, sie markiert ein Wendepunkt, denn Gwen stirbt. Der Grüne Kobold bringt Gwen um und markiert hiermit das Ende des so genannten Golden Age und den Eintritt ins Silver Age. In den 60er Jahren war es halt klar gegliedert, Held, Böser und am Ende rettet der Held den Tag und das nächste Abenteuer kann beginnen. Diese Unschuld wurde den Comics mit Gwens Ableben genommen, man konnte ab da nicht mehr sicher sein das der Held wirklich immer alles schafft. Da MJ aber seit den 70er Jahren Peters Freundin ist (bzw. war nun nicht mehr im Comic) nahm man wohl lieber die Comicfigur als weibliche Hauptfigur, als die inzwischen leicht in Vergessenheit geratene Gwen, schade eigentlich, gerade die ultimative Gwen im Comic gefällt mir ausgesprochen gut.

Erfolgreich?
Man kann nicht meckern, bei einem Budget von 139 Millionen Dollar spielte der Film von Mai bis August 2002 weltweit 821 Millionen US-Dollar ein. Der Film wurde von der Kritik und den Fans verdammt gut angenommen so dass eine Fortsetzung natürlich schnell zur Sprache kam.
Ein Filmkuss der in die Filmgeschichte ging.

Spider-Man und der 11.9.2001
Wenige Monate vor der Veröffentlichung des Spider-man Trailers war der fürchterliche Anschlag auf die World Trade Center in New York. Für Spider-Man bedeutete dies das eine Szene komplett gestrichen wurde, die auch in dem Trailer vorkam. Hier rettete Spider-Man wohl einen Hubschrauber in dem er zwischen den beiden Türmen ein Netz spann. Wie gesagt, die Szene wurde gestrichen und auch bei den Extras auf der DVD ist sie leider nicht zu finden.

Fazit: Der Film ist gelungen, keine Frage. Er gefällt mir besser als Teil 1, aber irgendwas fehlt. Was mir auch auf den Sack geht ist diese ‚Wir Amis halten im Notfall auch zusammen’-Szene. Der Kobold fliegt rum, bedroht Spider-Man und Kinder und wird von Leuten mit Sachen beworfen die Dinge rufen wie: „Wer Kinder bedroht legt sich mit den New Yorkern an“. Das ganze ist vielleicht auch vor dem Hintergrund 9/11 zu sehen, der hier noch sehr frisch war, einen dicken Minuspunkt gibt es dafür trotzdem. Für mich kommt der erste Spider-Man Film auf 7 von 10 möglichen Punkten, es ist einfach noch Luft nach oben und William Dafoe als Norman Osborn fand ich auch nicht so gelungen.


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