Donnerstag, 6. Februar 2014

Shank




Wie ich bei fast jedem Film des Lables Queer Cinema erwähne, mag ich diese Filme ganz gerne, wo gibt es sonst noch Romeo und Julia Geschichten in unserer Gesellschaft? Die einzige verbotene Liebe ist heute doch nur noch die gleichgeschlechtliche Liebe und da kann man mit viel Herzschmerz erzählen wie zwei Menschen sich Lieben und die Gesellschaft gegen diese Liebe ist. Aber es gibt leider nur ein kleines Publikum für diese Filme, daher werden kleine Produktionen oft nicht synchronisiert sondern sind auf DVD nur Original mit Untertitel zu haben. Bei diesem Film hatte ich das Problem nur spanische Untertitel zu haben (bei Amazon gibt es ihn aber auch mit deutschen), wie gut dass mein englisch noch gut genug war um dem Film folgen zu können.

SPOILERANFANG
Cal ist 19 und sein Leben besteht aus Drogen, Gewalt und Sex mit Fremden. Denn Cal ist schwul und in einer Straßengang und dort sind Schwule nicht gern gesehen. Daher trifft er sich mit Fremden, lässt es sich im Wald besorgen und dabei Filmen, damit er zuhause sich zu den Videos es noch besorgen kann. Der Gangchef ist Jollo (auf den Cal ein wenig steht) und dieser ist auch noch Cals bester Freund, als man mal wieder Drogen genommen hat und durch die Gegend fährt sieht man den Austauschschüler Olivier, der so tuckig ist dass Jollo sofort die Schwuchtel klatschen will und das auch tut. Schließlich aber geht Cal dazwischen, sammelt den fliehenden Olivier ein und fährt ihn nach Hause. Man sieht sich wieder und verliebt sich, da Cal nun viel mit Olivier abhängt kann seine Gang natürlich 1+1 zusammen zählen.
Cal & Jollo auf der Lauer (an der Mauer)
Doch nicht nur die Gang macht Probleme, auch Oliviers Lehrer hatte schon schlechte Erfahrungen mit Cal und er warnt Olivier und gibt ihm seine Telefonnummer, für den Fall das Cal es nicht ehrlich mit Olivier meint und der seine Hilfe braucht. Jollos Freundin bläst zur Jagd auf Cal, doch so einfach ist der nicht zu schnappen, daher schnappt man sich Olivier und so bleibt Cal nichts anders über als sich seinen ehemaligen Freunden zu stellen. Besonders Jollos Freundin hat einen Hass auf Cal, da sie mal ein Kind von ihm erwartet hatte, was sie aber verlor.
Cal fährt zur verlassenen Fabrik und ist da natürlich in der Falle, sein Auto wird demoliert und er zusammengeschlagen und von Jollo letztlich vergewaltigt, als dieser ihm mit einem Messer dann die Kehle aufschneiden will wird er von seiner Freundin gestoppt und die Gang flieht. Olivier der nun auch endlich in Ruhe gelassen wird und frei ist ruft seinen Lehrer zur Hilfe.
Dieser holt die beiden ab und Cal wird versorgt bei ihm zu Hause, hier sieht Cal ein Bild vom Lehrer und dessen Ehemann, dieser war in der Eröffnungsszene eines der Prügelopfer der Gang, welches noch immer im Koma im Krankenhaus liegt. Am Ende sendet Cal das Video mit einem „Sorry“ an den Lehrer, macht sein Handy kaputt und fährt steigt mit Olivier in einen Zug um seine Gang und sein altes Leben hinter sich zu lassen.
SPOILERENDE

Der Film ist aus dem Jahr 2009, wurde auch in Amerika vermarktet und war durchaus erfolgreich bei Film Festivals. Das Budget betrug 20.000 Englische Pfund und das ganze Projekt wurde recht zügig in 2 Wochen gedreht.
Cal hat mit Austauschschüler Olivier Spaß...
Der Film war erfolgreich genug dass man tatsächlich im Jahr 2013 eine Fortsetzung drehte die den Titel „Cal“ trug. Wieder spielte Wayne Virgo die Hauptrolle als Cal, der in seine alte Heimat nach Jahren zurückkehrt.

Fazit: Der Film ist hart, die Liebesgeschichte geht so ein wenig unter, auch wenn sie vorhanden ist. Wo andere Filme des Genres Gewalt und Sex andeuten, hält Shank die Kamera drauf, was in beiden Fällen durchaus verstörend ist. Man sollte bei den Sexszenen keinen Porno erwarten, eher einen Softporno, aber wenn ihr was zum aufgeilen sucht ist Shank der falsche Film für euch. Das Hauptthema ist und bleibt Gewalt und die kommt nicht zu knapp. Diese Mischung aus Gewalt, Sex und Drogen lässt einen nichts Gutes erahnen und ständig hängt ein ungutes Gefühl im Raum, weil man nicht weiß wie es ausgehen soll und man ist sich eigentlich sicher dass das nicht gut ausgehen kann.
Die schauspielerischen Leistungen sind ok, für unbekannte Kleindarsteller finde ich das alles echt annehmbar, die Story finde ich auch gut, einzig diese Drehung dass Cal am Anfang was mit dem Lehrer von Olivier hatte, fand ich etwas zu konstruiert.
Gerade das Ende mit der Vergewaltigung ist echt hart, wer also einen Liebesfilm verbunden mit Coming Outfilm möchte, der sollte lieber zu Beautiful Thing greifen. Aber genau das finde ich eigentlich gut, Shrank überzieht seine Themen oft, die Gewalt ist extrem und auch der Sex wird ungeschönt gezeigt, genau hier findet der Film dann aber auch seine Lücke, kein heile Welt herzschmerz, Shank bleibt einem auf andere Weise im Kopf. Alles in allem ist der Film aber ein sehenswertes Coming Out Drama, was von mir mit 7 von 10 möglichen Punkten bewertet wird.
Ich hoffe hier tatsächlich auf ein Doppelpack mit der Fortsetzung dann würde ich da durchaus auch Geld für auf den Tisch legen, ein kleiner Geheimtipp des schwulen Films ist dieser Streifen allemal.

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