Sonntag, 20. April 2014

Mary & Max



Ich schrieb gerade eine Review für einen Animationsfilm und kam bei der Bewertung ins Grübeln was ich dem Film genau geben soll. 'Schau ich doch mal nach bei Filmen die mir im Kopf schweben, was die bekommen haben. Na was hab ich Mary und Max gegeben? Hey, wo ist Mary und Max? WTF! Mary & Max hab ich noch gar nicht geschrieben!!!'
Das muss nun schnell nachgeholt werden, alles was ich mir so selbst an Planungen für Reviews auferlegt habe wird nach hinten verschoben, genauso wie die Veröffentlichungen, Mary & Max haben bei mir Vorrang! Schließlich geht es hier ähnlich wie bei Harold und Maude um ein ganz besonderes Film-Paar.

SPOILERANFANG

Mary Daisy Dinkel hat ein trauriges Leben, keine Freunde und eine Mutter die lieber Alkohol trinkt und klaut als sich um ihre Tochter zu kümmern. In ihrer Sehnsucht nach einem Freund wählt Mary, die aus Australien kommt einen zufälligen Namen aus einem Telefonbuch und schreibt dem Mann einen Brief. Die achtjährige schreibt so an den 44 jährigen Max Jerry Horowitz, der am Asperger-Syndrom leidet und kaum fähig ist zu normalem Kontakt mit Menschen.
Auch wenn er erst irritiert ist über den Brief schreibt der doch zurück und so tauscht man sich aus über Fragen des Lebens und des Alltags, hier nimmt Mary meist die Position des naiven Kindes ein, während Max sehr analytisch die Welt sieht, da ihm Emotionen quasi fremd sind. Auch die Briefe von Mary werden für Max zur Last, da sie nicht so ist wie er und sich in den Nachbarsjungen Damian verguckt hat und bei Fragen die in diese Richtung gehen regt sich Max zusehr auf, so sehr das er schließlich in eine Klinik muss und erst mal nicht mehr antwortet, was Mary natürlich sehr traurig macht.
Mary sucht einen Brieffreund
Als es ihm wieder besser geht und er sogar im Lotto gewinnt beschließt er Mary wieder zu schreiben, da er es sich zum Ziel gesetzt hat Freunde zu finden. Er schreibt ihr das man festgestellt hat dass er am Asperger Syndrom leidet und Mary ist so glücklich dass sie schließlich beschließt Psychologie zu studieren um ihren Freund noch besser zu verstehen.
Die Jahre Vergehen und Mary heiratet Damian und studiert fleißig ihre Abschlussarbeit wird ein voller Erfolg und soll als Buch veröffentlicht werden, es geht um das Asperger Syndrom und nimmt Max als Beispiel. Dieser ist als er das erfährt tödlich beleidigt und kündigt Mary die Freundschaft. Auch Damian verlässt sie da er eine schwule Beziehung in Irland mit einem Schafhirten führen will und Mary, die auch ein Kind von Damian hat ist am Ende, sie wird zum Ebenbild ihrer versoffenen Mutter und spielt mit dem Gedanken sich umzubringen. Doch Max verzeiht Mary und schickt ihr seine komplette Spielzeugsammlung, die Mary ebenfalls als Kind toll fand. Alles ist wieder in Ordnung und Mary beschließt Max nun auch mal real zu treffen. Mit dem Kind im Gepäck reist sie nach New York zu Max, als sie in seine Wohnung kommt ist Max verstorben. Nach dem ersten Schock merkt sie das Max jeden ihrer Briefe bei sich an die Decke geheftet hat und sie versteht dass er glücklich gestorben ist. Sie weint aus Freude darüber und natürlich dass ihr einziger Freund verstorben ist, kurz bevor sie ihn wirklich kennen lernen konnte.
SPOILERENDE

Max bei der Küchenarbeit, ob das gut geht?
Der Film ist aus dem Jahr 2009 und läuft 96 Minuten. Erdacht hat sich das ganze Adam Elliot, der an dem Film 5 Jahre gearbeitet hat. Die Produktionskosten betrugen etwa 6 Millionen Dollar. Im Original spricht der kürzlich verstorbene Philip Seymour Hoffman den Max und Toni Collette die erwachsene Mary. In Deutschland übernahmen die Rollen Helmut Krauss, den man vielleicht als Nachbar von Peter Lustig bei Löwenzahn in Erinnerung hat und Gundi Eberhard die Mary, die eine sehr aktive Synchronsprecherin ist. Sie lief ihre Stimme Figuren bei Beispielsweise Saw, Saw 2 und Saw 3, oder auch einer Figur aus Breaking Bad.
Den Erzähler kann man auch kennen, in Deutschland wird hier die Stimme von Boris Aljinovic tätig. Hier im Blog auch mit dem Film 3 Chinesen mit dem Kontrabass vertreten und noch und bald ehemals Tatortkommissar.

Fazit: Meisterwerk! Die Story kann man kaum in Worte fassen, wenn man die Inhaltsangabe liest hört es sich langweilig an, aber das ganze ist von so einer Tragik und gleichzeitig auch immer mal wieder komisch. Am Ende hat man da einfach Pippi in den Augen ist irgendwo traurig aber auch gleichzeitig froh diesen Film gesehen zu haben. Für mich unverständlich dass der Film so wenig bekannt ist, ein absoluter Geheimtipp, los holt ihn euch schnell! Tolles Geschenk zu jeder Gelegenheit! Ich kann da auch nicht anders als die volle Punktzahl zu vertreilen! 10 Punkte!

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