Sonntag, 10. Oktober 2010

Memories of Murder

Mein zweiter Vorstoß in die Welt des koreanischen Films, aufmerksam wurde ich auf den Film natürlich durch The Host, den ich im Blog ja schon beschrieben habe. Denn Memories of a Murder ist vom gleichen Regisseur und auch einer der Hauptdarsteller ist gleich, der dickliche Ermittler hier spielt in dem Monsterfilm den dümmlichen Gang-Dung.
Aber kommen wir erstmal zum Inhalt:

SPOILERALARM
Das Jahr 1986 in der ländlichen Gegend um Seoul treibt ein Serienmörder sein Unwesen, 2 junge Frauen wurden gefesselt und ermordet, ihre Unterwäsche wurde ihnen nach der Vergewaltigung über ihr Gesicht gezogen.
Die beiden Ermittler der örtlichen Polizei sind mit dem Fall überfordert, sie haben einen Verdächtigen geschnappt, einen leicht geistig Behinderten Krüppel der für die Taten verantwortlich sein soll, mittels Gewalt erzwingt man dann auch ein einstudiertes Geständnis. Zu dieser Zeit kommt auch der neue Ermittler zur Unterstützung aus Seoul hinzu. Er hält natürlich gar nichts von den Methoden der Dorfpolizei und stellt auch vor der Presse fest das der ‚Geständige’ die Tat nicht begannen haben kann, die komplizierten knoten hätte der Behinderte mit seinen verkrüppelten Händen niemals hin bekommen.

Song Kang-ho (links) ist einer der bekanntesten Schauspieler aus Südkorea

Das macht ihn natürlich nicht gerade beliebt bei seinen beiden neuen Kollegen, aber den Neue geht sogar noch weiter. Er hat sich alle Fälle angesehen und Gemeinsamkeiten gefunden, die ermordeten Damen trugen alle rote Kleidung und sie wurden alle in einer regnerischen Nacht getötet. Außerdem hat er in den Vermisstenanzeigen eine weitere Frau gefunden auf die genau das zutrifft, eine Suchmannschaft findet schließlich auch die Leiche der Frau.
Da die Gerichtsmedizin keine Spuren beim Opfer vom Täter findet, der Regen wäscht hier vieles davon, gehen die Männer davon aus das der Täter keine Schambehaarung hat, sonst würden zumindest Haare zurück bleiben. Einer der beiden alten Ermittler verbringt daher den ganzen Tag in der Sauna und schaut den Männern unter der Dusche zu um jemanden ohne Haare zu finden, leider ohne Erfolg.
Eine der Schreibtischdamen bei der Polizei ist noch etwas aufgefallen, im Radio wird sich immer an den Tagen wenn eine Frau stirbt ein bestimmtes Lied gewünscht, Zufall? Leider hat der Radiosender die Postkarte nicht mehr und zu allem Überfluss passiert an diesem Abend wieder genau das gleiche, in eine gestellte Falle tappt der Täter nicht.
Eine weitere Frau musste schließlich sterben der Tatort wurde zwar gesichert, aber wieder keine Spuren zu finden. Die beiden Landpolizisten machen wirklich alles um den Verrückten zu stoppen, von einer Wahrsagerin holen sie sich ein Zaubertuch welches mit Schlamm vom Tatort nachts beschmutzt werden muss, das Gesicht des Täters soll dann darauf erscheinen, sie tun es auch, das Gesicht erscheint zwar nicht, aber ein Mann am Tatort der einen roten Damenschlüpfer trägt und auf Frauenunterwäsche onaniert.
Der Typ wird gestellt und die beiden Landpolizisten sind sich sicher endlich den Täter gefasst zu haben, nach 4 Tagen Schläge sagt dieser auch alles was sie wollen. Jedoch stirbt eine weitere Frau, somit ist klar das man wieder den falschen Mann hat. Dieses mal aber kriegt man aber die Karte des Radiosenders und hat eine Anschrift von einem Mann, außerdem findet sich auch noch eine Frau die zwar vergewaltigt wurde, jedoch am Leben gelassen wurde, sie berichtet nur das der Mann sehr weiche Haut hatte, mehr wüsste sie nicht. An der neuen Leiche werden auch endlich verwertbare Spermaspuren festgestellt, die Schlinge zieht sich also langsam enger.
Das Alibi des Liedwünschers ist sehr dünn, er will den ganzen Abend die Radiosendung gehört haben, wusste aber nicht das er am Ende der Sendung noch mal erwähnt wurde, da er sich schon mehrmals das Lied gewünscht hatte. Er zog in die Gegend kurz bevor die Morde anfingen und er hat relativ weiche Haut, alles passt...
Ein Geständnis ist aber trotzdem nicht von ihm zu bekommen und eine DNA Probe muss nach Amerika geschickt werden da kein Labor in Korea dazu fähig wäre, das dauert also, wohl oder übel muss man den Mann wieder laufen lassen.
Einige Tage später tritt wieder alles ein und den Inspektor aus Seoul ist entschlossen den Typen aufzuhalten, er prügelt ihn aus seinem Haus an Bahnschienen und bedroht ihn mit einer Waffe, der dicke Landermittler kommt hinzu, das Ergebnis ist da, der Mann ist unschuldig und wird laufen gelassen nachdem man ihn halt verprügelte und auch auf ihn geschossen (aber nicht getroffen) hatte.
Im Jahr 2003 sehen wir einen der Landpolizisten gealtert wieder. Er hat nun eine große Familie, er besucht noch mal den Ort wo man die erste Leiche fand und erfährt das vor einigen Tagen schon ein Mann hier war der damals mit ermittelt hatte.
SPOILERENDE

Wie weit darf man gehen um die Wahrheit zu erfahren?
Man ist schon etwas stutzig, das war nun der Schluss? Wer war denn nun der Mörder? Ich hab den Film etwas auf mich wirken lassen und schreibe nun erst etwas später über ihn. Ich denke es ging nicht so sehr darum wer denn nun die Morde gemacht hat, es wäre irgendwo auch albern wenn nun der Poizeichef oder irgendeine Nebenrolle entlarvt worden wäre, es ging um die drei beziehungsweise um die zwei Ermittler. Der eine der in die Sauna geht und nackte Männer ansieht und eine Hellseherin befragt um den Täter zu fassen und der zwar nicht selbst die Verdächtigen schlägt, dies aber durchaus billigt um ein Geständnis zu bekommen und dann natürlich der Ermittler aus Seoul, der sich mit neuen Ermittlungsmethoden auskennt und logisch vorgeht, keine Gewalt einsetzt.
Beide tauschen im Film mehr und mehr ihre Rollen, zum Schluss hält der Landermittler den neuen sogar vom Mord ab. Das ganze ist dann auch noch recht gut erklärt, denn während sich der Landpolizist durchaus beim Essen die Leichenfotos ansieht ist der neue aus Seoul viel emotionaler beim Fall dabei und verstrickt sich so auch immer mehr damit.
Der Film beruht zudem auf einer wahren Begebenheit, es wäre also irgendwo nicht richtig gewesen hier ein Happy End zu setzten, in der Realität gab es nämlich auch keines und der Täter wurde nie gefasst. Allerdings kann man davon ausgehen das der Film die Ermittlungen von damals nicht 1:1 aufzeigt, hier wurden tausende Männer verhört und auch mehr DNA Tests gemacht, ohne Erfolg wie schon gesagt.
Fazit: Wirklich kein schlechter Film, der aber dennoch leichte Längen hier und da hat. Sicher kein Film den man gesehen haben muss, aber eben auch nichts was man bereuen müsste gesehen zu haben. Wenn man auf gute Independant Filme steht kann man hier ruhig zugreifen, besonders da die DVD günstig zu haben ist. 6 von 10 Punkten.



Links:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen