Mittwoch, 20. Oktober 2010

Signs - Zeichen

Ich sage es schon im Vorfeld, heute schreibe ich über einen meiner absoluten Lieblingsfilme, ich kann verstehen wenn man diesen Film nicht mag, denn dies ist ein Film von der Sorte den man entweder lieben oder hassen muss. Wobei Hass ein zu hartes Wort ist, man findet ihn halt einfach langweilig und blöde. Aber das muss jeder eben selber entscheiden.

SPOILERANFANG
Der ehemalige Pfarrer Graham Hess lebt mit seinem Bruder Merill und seinen zwei kleinen Kindern Morgan und Bo auf seinem Hof. Die Situation ist nicht so leicht, Graham hat seine Frau bei einem Unfall verloren und sein junger Sohn kommt damit nicht so richtig zu Recht, wie eigentlich die ganze Familie nicht, daher ist auch sein Bruder zu ihm gezogen. Morgan hat zudem Asthma und die kleine Bo hat den Tick ständig Wasser zu wollen und es dann stehen zu lassen da irgendwas damit ist, sei es ein Haar, ein Staubkorn im Wasser oder es ist einfach verseucht. Den Job als Pastor hat Graham wegen dem tot seiner Frau aufgegeben, welcher Gott würde so etwas zulassen? In seinen Augen gibt es keinen Gott.
Im Maisfeld gehen seltsame Dinge vor
Aber es geschehen noch andere Dinge auf dem Anwesen, denn im Maisfeld am Haus wurden seltsame Zeichen hinterlassen, der Mais ist platt gedrückt, so akkurat das es eine Maschine gemacht haben muss, auch die Tiere verhalten sich merkwürdig aggressiv. Außerdem hat Bo Angst vor dem Monster vor ihrem Fenster, als ihr Dad sie wieder ins Bett bringt und sie zudeckt traut er seinen Augen kaum, denn auf dem Dach seiner Scheune steht tatsächlich ein dunkler Schatten der in Richtung Fenster schaut.
Graham und Merill sind sofort draußen um die Typen zu verjagen, Graham ist überzeugt dass Jugendliche aus dem Dorf sie verarschen wollen.
Aber der Unbekannte läuft extrem schnell um das Haus und springt auf das Dach und verschwindet schließlich im Maisfeld. Eine erstaunliche Leistung, Merill war mal ein mehr oder weniger guter Baseballspieler und er kam nicht hinterher, geschweige denn könnte er auf das 3 Meter hohe Dach aus dem Stand springen.
Im Fernsehen wird berichtet das überall auf der Welt die Kornkreise auftauchen, nach einem kurzen Besuch im Dorf hört die Familie über ein altes Babyfon seltsame Geräusche und es unterhält sich scheinbar wer auf einer seltsamen Sprache.
Letztlich gibt es keinen Zweifel mehr, im Fernsehen wurden UFOs gezeigt die über einer Stadt schweben und zufällig hat jemand bei einem Kindergeburtstag ein Alien gefilmt was auf den Straßen herumschlich.
Die Familie beschließt aber in ihrem Haus zu bleiben, das die Aliens nicht freundlich sind haben sie durch einige Umstände schon begriffen, daher verrammeln sie ihre Wohnung und nageln die Fenster zu. Abends bekommt jeder noch mal sein Lieblingsgericht allerdings gibt es auch noch mal Streit zwischen Vater und Sohn, doch um lange zu streiten bleibt keine Zeit, die Aliens kommen. Man hört sie ums Haus schleichen, auf das Dach springen und in den Dachboden eindringen. Der Vater beruhigt seine Kinder in dem er ihnen von ihrer Geburt erzählt und ihrer Mutter, die Aliens kommen aber immer näher. Schließlich muss sich die Familie in den Keller retten. Die Medizin für den Jungen haben sie allerdings vergessen und er erstickt fast bei einem Asthmaanfall in den Armen seines Vaters, während draußen die Aliens weiter versuchen in den Keller zu kommen.
Obs was nützt? Die Hüte sollen schützen...
Am nächsten Morgen ist alles ruhig, wenn der Junge noch mal einen Anfall bekommt würde er sterben, sie müssen also nach oben. Die Wohnung ist verwüstet, aber im Fernsehen wird getanzt, die Invasion wurde abgewehrt. Die Schiffe sind weg, nur vereinzelt wurden verwundete Aliens zurück gelassen. Auch im Haus der Familie ist eines und das schnappt sich auch gleich den kranken Jungen. Und bedroht ihm mit einem Stachel aus seinem Arm. Graham sagt seinem Bruder die letzten Wort seiner Frau, die nicht an ihn sondern an seinen Bruder gesagt wurden, er denkt genau in diesem Moment an den tot seiner Frau und was sie sagte. „Hau das Ding weg Merill.“ Dieser greift sich seinen Baseballschläger und das Alien nebelt den Jungen mit Gift ein. Graham schnappt sich den Jungen, nachdem das Alien ihn los gelassen hat und geht nach draußen. Merill schlägt weiter auf das Wesen ein und bemerkt das es allergisch auf Wasser reagiert. Überall stehen noch die Wassergläser der kleinen, perfekt also um das Ding fertig zu machen. Draußen kämpft der Junge mit dem tot, jedoch konnte das Gift nicht eingeatmet werden da nach dem Asthmaanfall die Bronchien dicht waren, nach dramatischen Minuten erwacht er endlich und Graham bedankt sich bei Gott.
In der letzten Szene sieht man das er einige Monate nach dem Vorfall wieder als Pastor arbeitet.
SPOILERENDE

Ein Invasionsfilm ohne Invasion, in meinen Augen genial. Independance Day hatte uns gezeigt wie man so einen Film auch anders machen kann und war der Film gut? Nö, ich finde nicht. Hier wird so eine weltweite Invasion eben auch gezeigt nur aus der Sicht von einer Familie, die auf dem Land wohnt. Keine Präsidenten und geplante Gegenangriffe, sondern einfach das Geschehen so wie die Familie es mit bekommt.
Dabei spielt dann auch der Glaube an Gott eine entscheidende Rolle. Graham sagt anfangs im Film es gebe keinen Gott, im Keller, als sein sterbender Sohn in seinen Armen liegt ändert sich diese Ansicht. Hier sagt er ‚Ich hasse dich’ in Bezug auf Gott. Letztlich aber nimmt er an das die letzten Worte seiner Frau ihm und der Familie noch geholfen haben, das ihr Tot nicht umsonst war und das dass Asthma des Sohnes auch seinen Sinn hat, Gott ist also nicht nur böse, der Glaube ist wieder da.

Den Kleinen kenn ich doch?
Die Fresse des kleinen Jungen ist unverwechselbar, ein Culkin Spross, jedoch nicht Mckurly (oder wie der auch immer hieß) der uns mit Kevin Allein zu haus beglückt hatte. Hier sehen wir Rory Culkin und dieser macht seine Sache ziemlich gut, ebenso das Mädchen was seine Schwester spielt. Überragende Leistungen bringen in diesem Film jedoch Mel Gibson und Joaquin Phoenix, ich bin kein großer Fan von Gibson, auch wenn er schon ne Hand voll wirklich guter Filme gemacht hat, hier jedoch toppt er in meinen Augen alles was er bisher gemacht hat. Die Szenen wo er weinend das Essen der anderen isst oder seinen sterbenden Sohn in den Armen hat sind wirklich bewegende Momente in denen man mitfühlen kann. Zu Phoenix muss man nicht viel sagen finde ich, ich habe bisher drei Filme mit ihm gesehen, neben Signs noch Gladiator und Walk the line, in allen Filmen war ein großartig und eine echte Bereicherung, so auch hier. Er mag wie ein Arsch aussehen, aber er ist zudem, in meinen Augen, einer der besten Schauspieler die es gibt.
Eine kleine Nebenrolle hat übrigens auch Drehbuchautor und Regisseur . Night Shyamalan, er spielt den Mann der Grahams Frau totgefahren hat.

Blöde Aliens oder was hat man sich dabei nur gedacht?
Die geilste Szene im Film
Kritik gibt es bei dem Film massenhaft, besonders die Aliens kommen da nicht gut weg. Die Kritik ist schon berechtigt, denn man fliegt durch den Weltraum, kann sich unsichtbar machen, schafft es aber nicht eine Kellertür oder Küchentür zu öffnen? Außerdem ist Wasser für einen eine ätzende Flüssigkeit, da probiert man dann einen Planeten in einer Invasion einzunehmen der zu großen Teilen aus Wasser besteht? Das passt nicht so ganz zusammen.
Ich sehe es aber so das der Schwerpunkt in diesem Film nicht auf den Aliens liegt, es geht um die Familie und die Sache mit dem Wasser ist eine Hommage an Alienfilme aus den 50er Jahren hier wurden einem ähnliche Lösungen angeboten, etwa bei Blumen des Schreckens (zu dem ich sicher irgendwann auch noch einen Beitrag machen werde).

Zuviel oder zu wenig?
Es gibt viele die den Film langweilig finden, man sieht ja fast nie etwas. Tatsächlich finde ich diese Art von Filmen wesentlich unheimlicher als wenn ein Kettensägenmörder hinter Kindern her läuft oder Zombies Menschen fressen. Dieses andeuten, dann sieht man mal ein Schatten hier, ein Bein im Maisfeld da, das ist echt Horror pur für mich. Über Saw kann ich da nur lachen! Für viele ist diese subtile Art der Filme aber einfach zu wenig, da muss man immer alles sehen. Ich brauche das nicht und finde sogar den Schluss etwas zuviel. Natürlich ist hier der Showdown wo der Vater seinen Glauben wieder findet, aber ich hätte das Aliensvieh nicht mehr gebraucht. Schön aber das hier bis auf wenige Einstellungen drauf verzichtet wurde es ganz zu zeigen, meist sah man es nur als Spiegelung im Fernseher oder nur teilweise. Wie gesagt ich hätte es eigentlich gar nicht mehr gebraucht, aber gut Cloverfield macht diesen Fehler noch extremer.
Die Sache an sich übrigens ist wie ja schon erwähnt eine Anspielung auf alte Alienfilme, aber nicht nur. . Night Shyamalan nahm sich zudem die Vögel und Nacht der lebenden Toten als Vorbild. Er beschränkt seine Figurenzahl und lässt sie letztlich in einem Haus eingesperrt dem Bösen begegnen, genau wie in Die Vögel oder eben dem Zombieklassiker Night of the living dead.

Fazit: Wie schon erwähnt ich liebe den Film, geniale Schauspieler, über die Schwächen sehe ich hinweg da ich den Schwerpunkt des Films nicht auf den Aliens sehe sondern auf der aufgebauten Spannung und der Beziehung der Charakter. Als einer meiner Lieblingsfilme komme ich daher nicht drum herum eine 9 von 10 Punkten zu vergeben. Ich weiß schon jetzt das ich mir in die Hose machen würde sollte ich mal gezwungen sein Nachts durch ein Maisfeld zu gehen... XD


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3 Kommentare:

  1. ich mag den Film sehr, als der Alien auftaucht habe ich mich auch gegruselt...

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  2. Eigentlich wusste man ja das nun was kommt, hatte ja die Nachrichtensprecherin gesagt, aber als das Ding dann da einfach so langspaziert und in die Kamera guckt und die ganzen Kinder kreischen, das war echt heftig. :D

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  3. JA, absolut gruselig...ich muß den Film mal wieder sehen...

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