Diesen Film wollte ich wirklich schon ewig sehen, bei jedem Jim Carrey Film den ich in der letzten Zeit gesehen habe kam dieser hier mir wieder in den Hinterkopf ganz nach dem Motto: Ja Mondmann würdest du auch gerne mal sehen. Nun war es so weit, mein zweiter Anlauf, denn ich hatte den Film vor etwa einem Jahr bei Ebay in der Rubrik DVD gekauft und bekam ihn für einen Euro! Leider als VHS und einen VHS Rekorder habe ich nicht mehr. :(
Meine eigene Schuld wenn ich nicht das Kleingedruckte lese, zu meiner Verteidigung sei aber gesagt dass der Herr es darauf angelegt hatte die Kassette so zu verkaufen!
SPOILERANFANG
Im Film sehen wir die Lebensgeschichte von Andy Kaufman, einem Komiker der eigentlich keiner sein wollte. Und doch wurde Kaufman in den 70er Jahren zum beliebtesten aber auch meistgehassten Komiker seiner Zeit.
War stets unberechenbar: Andy Kaufman |
Durch diese Nummer bekam er die Aufmerksamkeit von einem Manager der ihn schließlich in der Sitcom Taxi unterbringen wollte, sehr zum missfallen von Kaufman der Sitcoms nicht leiden konnte. Hier sollte er weiter den komischen Deppen spielen, Kaufman stellte Forderungen, etwa das er 90 Minuten vor jeder Show alleine meditieren konnte und das er ein eigenen Special auf dem Sender bekam und das Tony Clifton 5 Gastauftritte in Taxi haben wollte. Clifton sei ein Freund von Kaufman meinte dieser und er schuldete ihm das. Der Manager sah sich daraufhin eine Show von Clifton an und war entsetzt, denn Clifton bepöbelte das Publikum und schikanierte einen Mann besonders heftig. Dieser war ein Freund von Kaufman mit dem Kaufman zusammenarbeitete und sich die meisten Gags ausdachte. Der Manager verkaufte daher Kaufman an das Studio für Taxi so das man 2x Kaufman bekommen würde für den Preis von einem, einmal als Clifton und einmal eben als Kaufman, das Studio stimmte zu und Kaufman wurde jede seiner Bedingungen erfüllt.
Taxi wurde ein fetter Erfolg in Spitzenzeiten mit bis zu 40 Millionen Zuschauern und das passte Andy gar nicht, bei Live Shows verlangten die Leute nun immer das er nur seine Serienrolle auf der Bühne spielte, die Rolle die Kaufman hasste, in diesem Fall griff er zu einem Buch was er vorlas ‚Der große Gatsby’ nachdem er einige Seiten vorgelesen hatte fragte er das Publikum ob er weiterlesen sollte oder lieber eine Platte anmachen sollte. Das Publikum stimmte für die Platte auf dieser war zu hören wie Kaufman das Buch las. Diese Lesungen gingen bis in den frühen Morgen da er wirklich das komplette Buch vorlas.
Weitere Eklats erlaubte sich Kaufman bei Taxi als er als Tony Clifton im Studio randalierte und von Wachleuten raus geworfen wurde, bei einem Livesketch wo es um Drogenkonsum ging weigerte er sich mitten im Sketch mitzumachen und lieferte sich einen Streit, wie man später erfuhr war auch diese Sache inszeniert. Clifton wurde außerdem noch von Andys Freund oft verkörpert, was Andy erlaubte in der gleichen Show aufzutreten wie Clifton und alle zu verwirren da nicht er unter der Maske steckte.
Tony Clifton in Aktion |
Wenn man am Boden ist dann auch richtig denn auch wenn er nie Fleisch gegessen hatte, keinen Alkohol trank und nie geraucht hatte, hatte Andy Lungenkrebs, wie ein Arzt feststellte, das Problem war nur das ihm kaum einer glaubte. Selbst seine Familie glaubte wie schon bei der Genickbruch Geschichte an einen weiteren makaberen Scherz von Andy. Doch seine Krankheit war kein Scherz, er erfüllte sich noch einen letzten Wunsch mit einer besonderen Show wo es am Ende für jeden Besucher warme Milch und Kekse gab und dann ging es drastisch bergab mit der Gesundheit. Andy bekam Bestrahlungen und probierte auch alternative Methoden aus. Andy starb schließlich, der Film endet mit einer Show, ein Jahr nach seinem tot von Tony Clifton, die Kamera geht durch das Publikum und man sieht das auch Andys Freund im Publikum sitzt, dieser also nicht unter der Maske von Clifton steckt.
SPOILERENDE
Der Film ist gespickt mit Stars, Danny DeVito spielt zum Beispiel den Manager von Kaufman, in der Realität war DeVito ebenfalls ein Darsteller von Taxi, auch Christopher Lloyd, den man als Onkel Fester von der Addams Family oder natürlich als Doc Brown bei Zurück in die Zukunft kennt spielt hier in einer kurzen Rolle mit. Courtney Love spielt die Freundin von Kaufman und Kaufman selbst wird verkörpert von Jim Carrey. Für ihn natürlich eine Paraderolle bei der er aus dem vollen Schöpfen konnte und dies auch tat. Er bekam den Golden Globe für seine Darstellung, bei den Oscars ging er jedoch leer aus.
Der Film entwickelte sich jedoch zu einem finanziellen Desaster er schaffte es so gerade die Hälfte der Produktionskosten wieder einzuspielen was ihn natürlich zu einem ziemlichen Flop werden ließ. Es war halt wieder ein Film, wie schon bei Cable Guy wo Carrey zeigte was er als Schauspieler drauf hat und kein Film wo ein Flachwitz nach dem anderen geliefert wird. Klar, gibt es was zu lachen und der Film kann auch als eine Art Komödie gesehen werden, in erster Linie ist Der Mondmann aber eine Biografie über den bekanntesten US-Komiker der 70er Jahre.
Was im Film allerdings so ein wenig verloren ging war die Geheimhaltung von seinem Humor. So bekamen wir als Zuschauer sofort die Lösung präsentiert dass Kaufman und der Wrestler Jerry ‚The King’ Lawler unter einer Decke steckten, das war in echt nicht so. Es war alles inszeniert, aber erst in einem Buch von Lawler, was 1995 erschien, also über 10 Jahre nach Kaufmans tot wurde bekannt dass beide Freunde waren und alles eben gespielt.
Als Wrestler gegen Frauen auch gut im Geschäft... |
Das zeigt aber natürlich sehr schon wie der Komiker tickte, für viele war er nämlich einfach nur ein unberechenbarer Irrer und eines war er tatsächlich: unberechenbar. Wenn die Leute eine Rolle von ihm sehen wollten las er aus einem Buch vor, wenn man ihn mochte beleidigte er Frauen und Südstaatler und catchte gegen Frauen. Er spielte gerne das Arschloch und provozierte und ich muss gestehen ich kann über diese Art von Humor sehr gut lachen.
Fazit: Der Film hat in Deutschland natürlich das riesige Problem dass man Andy Kaufman hier kaum kennt. Man weiß nichts über ihn, warum sollte man sich also einen Film über ihn ansehen? Die Antwort ist einfach: Weil der Film gut ist und uns einen Menschen präsentiert der Zeit seines Lebens gegen den Strom geschwommen ist ein guter Film, meiner Meinung nach aber nicht der beste von Carrey. Dennoch gibt es gute 8 von 10 möglichen Punkten, wobei er schon fast an der 9 kratzt.
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