Sonntag, 29. Januar 2012

Ziemlich beste Freunde

Der erste Kinofilm dieses Jahr und einer den ich so nicht ins auge gefasst hatte, sondern der mir von vielen Seiten als sehr gut empfohlen wurde. Ich muss aber sagen ich hatte einige Vorurteile über den Film. Ein schwarzer Gangster der sich um einen Behinderten kümmert und sich mit ihm anfreundet. Klingt nach Klischee und auf Tränendrüsengedrücke.

SPOILERANFANG
Ein seltsames Team
Driss sitzt bei dem reichen, behinderten Philippe, dieser sucht einen Pfleger und Driss als Schwarzer und unqualifizierter macht sich da keine Hoffnung. Er will nur die Unterschrift haben, damit er beim Arbeitsamt nachweisen kann das er versucht hat Arbeit zu finden. Philippe kotzen aber alle anderen Bewerber an, die entweder komplette Theoretiker sind oder aber einfach nur das sagen was man von ihnen hören will.
Driss soll am nächsten Tag sein Zettel abholen und tut das nach einer scheiß Nacht auch. Denn er fliegt bei seiner Mutter raus, ist pleite und obdachlos. Bei Philippe kriegt er aber nicht seinen Zettel zurück sondern er bekommt den Job und da er ein fettes Zimmer mit eigenem Luxusbad bekommt sagt er nicht nein zu dem Angebot.
Driss hat keine Ahnung von der Krankenpflege und bekommt alles von einer Gehilfin gezeigt. Alle sind skeptisch ob der Typ der richtige ist für Philippe, aber dieser hält an seinem neuen Pfleger fest, denn eines ist es was Driss ausmacht, er behandelt Philippe normal und nicht mit jeder Menge sorge und Mitleid. Außerdem ist es ihm egal ob man Philippe mit dem behindertengerechten Wagen besser fahren könnte, er läd ihn lieber in den schnellen Flitzer weil der cooler ist. Durch die Lebensfreude von Driss findet auch Philippe immer weiter zurück ins Leben, Driss verkuppelt ihn auch mit seiner Brieffreundin auch wenn das erst in die Hose geht.
"Das ist Kunst?" 
Als der kleine Bruder von Driss aber in Schwierigkeiten gerät mit einer Gang erkennen beide dass das ganze wohl zum scheitern verurteilt ist, Driss geht seinen Weg und Philippe sucht sich einen neuen Pfleger. Das geht aber den Bach runter, denn Philippe zieht sich immer mehr zurück, man holt schließlich Philippe zurück und dieser fährt mit Philippe weg, er arrangiert noch mal ein Treffen mit dessen Brieffreundin und dieses mal klappt es auch.
Wir erfahren am Ende das beide noch heute enge Freunde sind, Philippe wieder geheiratet hat und alles gut ist.
SPOILERENDE

Das besondere an diesem Film ist eigentlich das die Geschichte an sich wenig aufregend ist. Es gibt keine großen Dramen oder viel Spannung, der Schwarze zieht da ein und pflegt den Behinderten, das war es. Dennoch wird die Geschichte mit soviel Witz erzählt und ist so liebenswert das man jede Sekunde davon genießt.
Wohl bekomm's
Und mit Witz meine ich nun nicht Flachwitze am laufenden Band wie bei Ace Ventura oder ähnlichem, die Geschichte lebt von Situationskomik und dem aufeinander treffen von zwei völlig unterschiedlichen Welten. Das das ganze dann auch noch auf einer wahren Geschichte basiert macht es noch mal so schön. Meine Befürchtung erstmal eine ewige Vorgeschichte serviert zu bekommen zerschlug sich auch, es geht direkt los, ohne lange hin und her. Auch ist es toll dass man auf die Tragik verzichtet hat. Philipp ist behindert und kann nichts selber machen, das ist schlimm, aber es wird nicht in den Vordergrund gestellt oder vorgeführt wie schlecht es ihm doch geht, es ist so wie es ist und darum braucht er halt jemanden der ihm hilft.

Fazit: Gestern bei Gladiator habe ich 10 Punkte vergeben, diese Punktzahl vergebe ich selten. Bei etwa 200 Filmen haben bisher 9 Filme die volle Punktzahl verdient gehabt. Und heute gibt es dann schon wieder 10 Punkte. Der Film ist luftig leicht, durchgängig toll anzusehen und man stellt die Behinderung nie als das große Leid da. Dadurch umgeht man diesen Mitleidsfaktor was dem film echt nur hilft. Wie gesagt volle Punktzahl und es könnte sein das wir hier schon den besten Film des Jahres im Januar präsentiert bekommen haben. Aber gut das sehen wir dann in 11 Monaten. Auf alle Fälle absolut empfehlenswert!


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