Montag, 29. November 2010

Monster Monday Folge 5. Bàthory, Elisabeth


Ich bin tatsächlich mit der Sichtung der Monster die ich aufführen will schon fertig (aber nicht mit der Textausarbeitung) und kann somit sagen dass heute etwas Besonderes ansteht. Mit Elisabeth Bàthory schafft es eine reale Person in den Monster Monday. Eine Ehre die, wenn ich es richtig überblicke, nur noch einmal vorkommen wird.
Ansonsten ist der Monster Monday ja eher den Wesen aus Märcheln, Literatur oder Mythologie vorbehalten, also Glückwunsch an Frau Bàthory!

Wobei man wohl sagen kann dass das echte Bild von Elisabeth etwas verdrängt wurde. Viel mehr ist sie heute als Blutgräfin bekannt und wurde so vielleicht auch zu einem halben Fabelwesen, aber mit wahrem Kern eben.

Schon jung wurde Elisabeth mit Franz Nádasdy verheiratet, dieser war gute 10 Jahre älter als sie und machte sich im Krieg nützlich. Er wurde durch sein hartes Vorgehen zum Ritter geschlagen, woraufhin er bei der Bevölkerung den Titel ‚schwarzer Ritter’ erhielt. Als Elisabeth 44 Jahre alt war erkrankte Franz im Jahre 1604 und verstarb schließlich. Da auch ihr äterer Bruder schon kinderlos gestorben hatte Elisabeth als Erbe von beiden plötzlich sehr viel Macht, da ihr plötzlich sehr viele Lehen, Güter und Immobilien besaß.

Die gute Frau Báthory war letztlich so reich das sogar der Ungarische König ein Schuldner von ihr war. Das war aber nicht der Grund der sie berühmt machte, viel mehr machte sie sich durch ihre Grausamkeit einen Namen. Bàthory war nämlich ein Sadist und es ist sehr umstritten wie viele Mädchen ihr zum Opfer fielen. Denn es waren ausschließlich junge Mädchen die unter der Verrückten zu leiden hatten. Einige Quellen sprechen von knapp 40 mit Dunkelziffer, andere gehen von etwa 650 Opfern aus. Bàthory riss Münder bei lebendigem Leibe ab, steckte Ölpapier zwischen Zehen und zündete es an, steckte Nadeln unter die Fingernägel, zündete Schamhaare an oder ließ die Mädchen im tiefsten Winter nackt draußen mit Wasser übergießen bis diese erfroren, nur um einige ihrer Untaten aufzuzählen. Die meist völlig verstümmelten Leichen wurden von ihr achtlos unter Möbeln versteckt wo Bedienstete diese dann am nächsten Tag wegräumten und meist einfach auf Felder in der Region warfen. Die meist ausgebluteten Leichen nährten bei der Bevölkerung den Vampirglauben. Eine weitere, sehr umstrittene Sache ist das Bàthory im Blut gebadet haben soll, sie war wohl eine sehr eitle Frau und soll angeblich geglaubt haben das dies ihre Jugend erhalte.
Diese Geschichte hat ihr dann auch ihren Titel ‚Blutgräfin’ eingebracht und mit Sicherheit ist diese Legende ein Ursprung im modernen Vampirmythos.

Aber, zum Glück, ging es nicht gut aus sie, denn 1611 wurde sie angeklagt. Während Mitwisser und Helfer zu Tode gefoltert wurden und deren Leichnahme auf dem Scheiterhaufen landeten wurde Elisabeth ein anderes Schicksal zugedacht. In ihrem Zimmer wurde sie eingemauert, nur ein kleiner Schlitz nach außen durch den sie Essen empfangen konnte blieb offen. Drei Jahre ‚lebte’ sie hier dann noch ehe auch sie starb.
Was nun davon stimmt ist schwer zu sagen, einige Historiker gehen sogar von der kompletten Unschuld der Dame aus. Durch ihren Reichtum hatte sie mit Sicherheit einige Feinde und Grausamkeit unter Adligen war in gewissem Maße wohl gar nicht so unüblich zu der Zeit. Glaubt man den Anklägern wurde Bàthory zum Verhängnis dass sie sich zum Ende hin nicht mehr nur mit Bauernmädchen begnügte, sondern auch Mädchen niederen Adelsstand auf ihr Schloss lockte. Sie selbst wurde bei den Prozessen übrigens nicht angehört, ausschließlich Diener und Mitwisser wurden, meist unter Folter, verhört, was auch deren Aussagen natürlich zweifelhaft erscheinen lässt. Vermutlich findet man die Wahrheit in der Mitte, sie wird wohl keine Blutbäder genommen haben, aber durchaus wohl das eine oder andere Mädchen auf dem Gewissen haben. 650 halte ich aber für utopisch, da müsste sie ja jeden Abend fast am Werk gewesen sein, es reicht aber trotzdem um zur Horrorlegende zu werden und in Folge 5 vom Monster Monday erwähnt zu werden.

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