Dienstag, 23. Dezember 2014

Watchmen Teil 20 - Before Watchmen: Minutemen

Diese Ausgabe war für mich die mit dem meisten Potenzial, hier kann man nämlich noch was eigenes schaffen. Auf der anderen Seite sind für mich die Minutemen in Watchmen interessant, eben weil sie nicht komplett erzählt wurden. Man bekommt immer nur Bruchstücke der Geschichte geliefert und kann sich so sein eigenes Bild machen, wobei Fragen offen bleiben. Ist es also ratsam diese Fragen so zu schließen? Letztlich raubt man Watchmen damit einen Reiz. Na ja DC wollte es so und nun kam es halt so, es ist als müssig zu überlegen ob es richtig war Before Watchmen überhaupt zu starten.

Handlung: Alles beginnt mit Hooded Justice, ein Mann der extrem brutal und verkleidet gegen Verbrecher vorgeht, der Mann inspiriert und so springen bald viele verkleidete Helden durch die Gegend. Captain Metropolis, der mal beim Militär war will eine Truppe zusammenstellen, die Minutemen und so holt er sich als erstes Silk Spectre ran, da die ein Manager hat kann er sie einfach erreichen.
Spectre ist aber keine große Heldin, ihre Einsätze sind meist gestellt für die Kameras, sie will einfach berühmt werden. Dann wären da noch Mothman ein Erfinder der einen Fluganzug erfunden hat, jedoch ist er bei den ersten Versuchen abgestürzt und hat seitdem latent Schmerzen und auch Angst irgendwann abzustürzen. Nite Owl gibt es dann noch ein Cop der den Nervenkitzel sucht, den Comedian, ein eher verwegener Typ, Dollar Bill, ein Sportler der das Kostüm nur trägt um als Werbefigur für eine Bank zu fungieren, sowie Silhouette, die wohl einzige echte Heldin im Team. Sie ist einem Kinderschänderring auf der Spur. Doch Kinderschänder, das ist nix für die anderen, so etwas lässt sich nicht verkaufen, daher agiert Silhouette meist alleine gegen diese Typen. Doch eines Abends kriegt sie unerwartet Hilfe von Nite Owl und Mothman und man findet ein erhängtes, geschändetes Kind, ein einschneidenes Erlebnis.
Die Minutemen selbst versuchen Terroristen zu stoppen, doch ihr großer Plan geht in die Hose, die Terroristen entpuppen sich als Schmuggler von Feuerwerkskörpern, die man ausversehen zur Explosion bringt. Um nicht als komplette Versager zu gelten bleibt man bei der Version Naziterroristen erfolgreich bekämpft zu haben und wird dafür von der Masse bejubelt. Doch es gibt Spannungen im Team die eskalieren als der Comedian versucht Silk Spectre zu vergewaltigen, er wird aus dem Team geworfen. Silk Spectre kann Silhouette nicht leiden, was durchaus auf Gegenseitigkeit beruht. Ein offenes Geheimnis ist dann auch noch das Captain Metropolis und Hooded Justice schwul sind und so etwas wie ein Liebespaar. Etwas was besonders Dollar Bill abstoßend findet. Nite Owl verliebt sich zudem in Silhouette und rettet sie als sie bei einem Alleingang ein paar Kinderschänder erschießt und selbst angeschossen wird. Er bringt sie zu einer ihrer Freundinnen die sie verarztet, nicht ahnend dass das nicht irgendeine Freundin ist, sondern Silhouettes Lebenspartnerin. Der Comedian unterdessen wird von der Regierung angeworben, was besseres konnte ihm eigentlich kaum passieren.

Anmerkungen: Der Comicartige Stil passt perfekt für die Story. Es wird aus Nite Owls (dem ersten Nite Owl) Sicht erzählt, dadurch kann man vielleicht argumentieren dass einige Figuren zu kurz kamen oder auch etwas eindimensional rüber kamen. Silhouette etwa, die war mir zu sehr Held mit zu wenig Fehler. Dollar Bill kam nur so am Rand vor, was daran liegen mag dass er ein Extraheft bekommen hat. Dollar Bill hatte keine wirkliche Rolle in dieser Ausgabe und als bester Freund hätte ich mir ein besser ausgearbeitetes Bild vom Verfall bei Mothman gewünscht. Auch ist die Action hier und da etwas übertrieben, Nite Owl ist ein normaler Mann, aber wie er im ersten Heft in fahrende Wagen springt und wieder raus um Leute zu retten, das gleicht schon einem richtigen Superhelden mit Kräften, vielleicht also hier und da etwas zu viel.
Das sind aber Nebensächlichkeiten, ich habe leider das Ende nicht so ganz kapiert, denn Nite Owl und Mothman wollen Hooded Justice zur Strecke bringen, Nite Owl tötet ihn und Captain Metropolis findet dann die Leiche und macht ein "Heldenbegräbnis" kurz darauf kommt der Comedian und sagt dass er HJ zum Schluss gewesen sei und das Ende arrangiert hätte. Zum einen warum? Und zum zweiten Nite Owl hat HJ in dem Kampf getötet, er hat vielleicht nicht geschaut ob er wirklich tot ist, aber spätestens Nelson hätte das getan und wenn der das Haus sprengt wo die vermeintliche Leiche lag hätte das eigentlich den Comedian komplett töten müssen. Als Begründung liefert der Comedian nur dass er wusste wie besessen Nite Owl vom Thema sei und er hoffte er würde ihn zu HJ führen. Davor hat er aber erzählt dass er ihn bzw Rolf Müller umgebracht hat. Es ist doch dann aber unsinnig sich noch mal als dieser zu verkleiden und Nite Owl raus zu fordern. Alles etwas seltsam.
Dennoch der Comic hat mir Spaß gebracht er ist ein schöner Blick auf die Minutemen die bei Watchmen nur angerissen werden. Allerdings muss man auch sagen dass das eben ein plus bei Watchmen ist, nicht alles wird auserzählt, man erfährt in der Story immer Frakmente der Vergangenheit und setzt diese dann selbst zusammen. Hier kriegt man es nun auf dem Silbertablett, das ganze fügt sich gut ein, aber wie bei allen Before Watchmen Ausgaben muss man sagen dass die Erweiterung zu Watchmen letztlich überflüssig war.

Abschließend bleibt dann noch mal ein Überblick über die 8 Ausgaben. Wirklich sehr gut fand ich 3, nämlich Dr.Manhattan, Ozymandias und Minutemen.
Silk Spectre, Crimson Corsair und Nite Owl waren völlig ok und Comedian und Rorschach unterirdisch schlecht. Hier hat man Geschichten geschrieben die unausgegoren waren und im Fall von Rorschach wirklich 08-15.
Watchmen hätte diese Vorgeschichten alle nicht gebraucht und ich empfehle jedem erst das Hauptwerk zu lesen (am besten sogar 2x mit einem 2 Monatsabstand) und wenn einem dann der Comic gefallen hat kann man zu den Vorgeschichten übergehen. Völlig falsch wäre es mit diesen anzufangen, da sie ja vor Watchmen spielen. Man beraubt sich dann einem besonderen Comicerlebnis da man die Handlung quasi schon aus verschiedenen Blickwinkeln kennt.

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