Mittwoch, 18. Juni 2014

Hostel



Endlich war er dran, Hostel! Der lag ewig bei mir herum und ich hatte irgendwie keine große Lust drauf, ich wusste dass da recht heftige Szenen enthalten sein sollen und das hat mich so ein wenig abgeschreckt. Für mich ist weniger manchmal mehr, aber da Hostel ein moderner Horrorklassiker ist musste er irgendwann mal an der Reihe sein, das war dann gestern der Fall.

SPOILERANFANG
Zwei Amerikaner machen einen Europa-Trip, als Rucksacktouristen reisen sie herum und haben den leicht durch geknallten Finnen Oli mit im Schlepptau, den sie kennen gelernt haben.  Zu dritt kiffen und ficken sich Paxton, Oli und Josh also durch Amsterdam bis sie bei einem Osteuropäer den Tipp kriegen dass es in der Slovakei ein Dorf gibt wo es die schönsten Mädchen gibt und die auf Amis total abfahren, Handybilder die ihn beim Sex mit Frauen zeigt scheinen dies auch zu belegen und so geht es auf in die Slovakei, zu billigem Bier und noch billigerem Sex!
Im Zug trifft man einen Geschäftsmann der Josh an den Schenkel grabbelt, aber das war es auch schon, im Hotel angekommen ist tatsächlich alles so wie vorgestellt und man hat Spaß, Frauen und Alkohol, doch nach der ersten Nacht ist Oli verschwunden, aber den mochte man zwar, aber wirklich kennen tat man ihn nicht. Ist er wirklich ohne was zu sagen abgereist? Na ja einen Tag ist man noch hier und dann geht es weiter nach Spanien, also nochmal feiern, noch mal Sex. Josh ist wieder mit den Frauen unterwegs und wird betäubt, Paxton auch, doch er hat Glück, da er sich im Club verläuft und im Lagerraum eingeschlossen wird. Am nächsten Tag dröhnt ihm der Schädel aber Josh ist weg, angeblich auch abgereist, was Paxton nun gar nicht glauben kann.
Da sieht der Urlaub eigentlich noch ganz okay aus.
Josh hingegen trifft auf den Geschäftsmann aus dem Zug, der hatte ihm am Abend vorher noch geholfen gegen einige Straßenkinder die ihn ausrauben wollten und nun steht er vor dem gefesselten Josh und erklärt ihm dass er schon immer Chirurg werden wollte und das nun an Josh ausleben wird.
Paxton sucht die Tussis vom letzten Abend und findet sie auch, er will Wissen was hier gespielt wird und sie führt ihn auch bereitwillig zu einer Lagerhalle wo eine Kunstaustellung sei, an der seine Freunde teilnehmen würden. So geht auch Paxton in die Falle, denn dort wird er von bulligen Typen gegriffen und erst als er sieht wie sein Freund gerade seziert wird begreift er das er gehörig in der Klemme sitzt. Er wird auch in einem Zimmer auf ein Stuhl gefesselt und ein Typ kommt rein und es ist unmissverständlich dass er Paxton nichts Gutes will. Doch Paxton hat Glück da er die Sprache des Fremden spricht und ihm so ins Gewissen redet, so zögert er sein Ende lange genug heraus und wird geknebelt und der Folterknecht macht was neues mit ihm, so sägt er ihm mit der Kettensäge einige Finger ab, das hat zumindest den Vorteil das die Hand nun durch die Handschellen passt, der Folterer wird natürlich unruhig als er bemerkt dass Paxton dabei ist sich zu befreien und stürmt mit der Kettensäge auf ihn zu, rutscht aber auf den abgetrennten Fingern aus und verletzt sich mit der Kettensäge recht heftig. Paxton schafft es sich zu befreien und gelangt an eine Pistole und erschießt den Typen, die Wache am Flur lockt er auch rein und erschießt ihn, nun nur noch raus finden.
Mit den Leichen lässt er sich nach oben fahren wo die Kadaver zerteilt in einem Ofen landen auch hier hilft ihm ein Hammer mit dem er einen der Typen ausschaltet. Er schafft es schließlich in einen Tracks und trifft dort auf einen der Kunden. Hier erfährt er dass reiche Geschäftsleute bezahlen um Leute zu Tode foltern zu können, der Typ glaubt dass Paxton einer vom Club ist und er selbst will gleich los legen. Da man nicht irgendwelche Bauerntölpel umnieten will sind Touristen wie Paxton die Hauptware und Amerikaner sind eh die beliebtesten und teuersten Opfer. Paxton entkommt, doch als er die Schreie eines Opfers hört rennt er zurück und befreit sie. Die schon arg im Gesicht verstümmelte Asiatin flieht mit ihm in einem Auto, verfolgt von den Leuten des Clubs, Paxton bemerkt auch dass die Polizei geschmiert wurde, auch hier kann er keine Hilfe erwarten, er fährt zum Bahnhof und dort sieht die Asiatin ihr Gesicht und wirft sich vor einen Zug. Das ganze verursacht so viel Trubel dass Paxton unbemerkt in den Zug gelangt und entkommt. Hier sieht er den Geschäftsmann wieder der seinen Freund zu Tode gefoltert hat, als dieser an einem Bahnhof in Österreich aussteigt geht er hinterher und bringt den Typen auf einer Toilette um.
SPOILERENDE

Fangen wir mal mit dem Schluss an, im Making Of macht sich der Drehbuchautor und Regisseur des Films Eli Roth über die Klos im Ausland lustig, weil die Kacke nicht sofort unter Wasser ist, sondern da noch rum liegt. Im Film selber wird am Ende einer im Klo fast ertränkt. Ich weiß nicht wie amerikanische Klos sind, aber es ist doch eigentlich unmöglich jemanden da den Kopf unter Wasser zu drücken und ihn zu ertränken. Das war so das erste was mir in den Sinn kam zum Ende, wobei dies eigentlich auch anders geplant war wie man im Making Of sieht. Eigentlich sollte der Typ seine 6 Jährige Tochter treffen und Paxton dann sich die Krallen, das Ende wurde bei Testvorführungen aber als zu mies betrachtet und so gab es noch einmal eine Änderung.
Aber leider wird der Urlaub dann doch anders als geplant.
Eli Roth meinte in einem Interview dass er etwas machen wollte wie Saw, nur realistischer. Er hielt es nicht für glaubhaft dass ein Krebskranker all diese Sachen noch auf die Beine stellen würde bevor er stirbt. Er selbst hatte in Thailand von etwas ähnlichem wie dem Inhalt von Hostel gehört, dass reiche Geschäftsleute für Geld arme Bauern erschießen dürfen. Da er darüber aber nicht drehen konnte, da niemand am Stoff Interesse hatte und es in Thailand auch für eine Dokumentation ihm zu heiß war legte er das Projekt erst mal auf Eis. Als er dann von der Idee mit den Rücksacktouristen hörte, denen im Urlaub schlimmes passieren sollte, verband er seine erste Idee einfach damit und setzte sich ans Drehbuch.
In der Slowakei  wurde bemängelt dass ihr Land als korrupt und hinterwäldlerisch dargestellt würde, nicht ganz unberechtigt wie ich finde. Man sollte sich Paxtons Folterszene übrigens mal mit Originalton anhören, in Deutschland sprachen sie in der Szene spanisch, im Original wurde er von einem Deutschen gefoltert und redet dem Mann dann auf deutsch ins Gewissen.
Die Darsteller… Kennt man alle nicht so richtig, Paxton gespielt von Jay Hernández spielte eine Nebenrolle im Film Friday Night Lights und auch beim Film Quarantäne, dem Remake von Rec, spielte er mit. Josh wurde von Derek Richardson gespielt seit 2012 spielt er in der neuen Sitcom Anger Management mit Charlie Sheen den Nolan.
Einen ganz kleinen Auftritt hat der sehr umtriebige Schauspieler und Filmemacher Takashhi Miike im Film.
Hostel hat bisher noch zwei Fortsetzungen nach sich gezogen, der erste Teil ist aus dem Jahr 2005 und läuft um die 90 Minuten in der Kinofassung, ungekürzt sind noch 3 Minuten mehr im Programm.

Fazit: Ganz ehrlich? Ich fand die Geschichte wirklich gut! Ein extrem spannender Film und auch Paxton mochte ich gerne zuschauen wie er um sein Leben kämpft und versucht aus dem Alptraum zu entkommen. Jetzt kommt aber das dicke, dicke aber… ABER: Die Gewalt war mir zu überzogen, ja es geht um Foltern, aber ich muss das nicht in der dargestellten Form sehen wie es hier der Fall war. Ja es mag schockieren und will schockieren, schon klar. Für mich trotzdem ne Schippe zu viel des Guten und ich finde es wesentlich besser wenn manche Dinge einfach nur angedeutet werden und man nicht immer alles sieht. Das ist für mich so der dicke Minuspunkt dem ich Hostel aufdrücke. Da ich davon ausgehe das die Story in etwa gleich bleibt und es einfach nur etwas härter werden wird, schenke ich mir Teil 2 und 3 einfach mal. Außer ich kriege die Filme für unter 3 Euro, was bisher nicht der Fall gewesen ist. Abschließend noch eine Wertung, Hostel bekommt von mir 7 von 10 Punkten und es wäre echt ne Topwertung drin gewesen, wenn man es halt nicht mit dem „Gore“ versaut hätte.

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