Freitag, 25. Juli 2014

Blair Witch Project

Heute kommt ein moderner Klassiker der nur so halb in das Monatsthema Geister und Besessene passt, aber den ich trotzdem gerne dabei haben wollte. Denn Blair Witch Project hat echt ne Lawine an Filmen losgetreten die auf ähnliche Art gemacht wurden. Also Found Footage Filme. Gerade in dem Horrorgenre ist diese Filmart ja beliebt. Und hier auf dem Blog mit Paranormal Activity, Diary oft the Dead, Troll Hunter, Rec oder VHS auch schon gut vertreten.
Dennoch, letztlich geht es hier um einen Hexengeist und daher passt der Film, auch wenn er sicher etwas anders gelagert ist als die anderen Filme diesen Monat. Es ist der 15 Film im Themenmonat.

SPOILERANFANG
Heather, Mike und Joshua wollen einen Dokumentarfilm drehen über eine amerikanische Legende, die Hexe von Blair. Der Film beginnt damit dass die drei Studenten verschwunden sind und man die Filmaufnahmen ein Jahr später gefunden hat.
Die drei Studenten erfragen bevor sie in den Wald gehen die Einwohner der Gegend nach der Legende, sie erfahren so Sachen wie: Die Hexe soll Kinder entführen, diese müssen sich dann mit dem Rücken zu ihr in eine Ecke stellen, während sie ein Kind nach dem anderen umbringt.
Da ist die Welt noch in Ordnung
Natürlich tut man das alles ab als halt Hirngespinste und fährt in den Wald wo man dann ein paar Filmaufnahmen machen will, die Orte besuchen wo das alles mal stattgefunden haben soll und dann wieder nach ein paar Tagen nach Hause fährt.
Erst läuft alles gut auch wenn Heather nicht sicher ist ob sie die Karte richtig gelesen hat. Sie erreichen einen alten Friedhof wo kleine Steinhaufen aufgetürmt sind, jeder dieser Steinhaufen steht für eines der ermordeten Kinder, da es dunkel wird beschließt man das Zelt aufzubauen, in der Nacht wird man von seltsamen Geräuschen geweckt, schleicht draußen jemand umher?
Man beschließt die Sache abzubrechen, da hier mitten in der Wildnis mit irgendwelchen Spinnern in der Umgebung das ganze nicht toll ist, also zurück zum Auto. Heather hat aber Probleme damit die Karte zu lesen und als die anderen beiden sich einmischen verirren sie sich komplett im Wald. Die Nacht bricht herein und wohl oder übel muss man wieder im Wald schlafen. Wieder schleicht scheinbar in der Nacht jemand um das Zelt, man hört Kindergeschrei. Am nächsten Morgen findet man direkt neben dem Zelt einen drei neue Steinhaufen wie bei den Gräbern. Jemand war da!
Man irrt um Wald umher und wird immer paranoider, nachdem man dann auch noch die Karte verloren hat wird die Stimmung noch mieser. Die nächste Nacht kommt um Josh ist am Morgen verschwunden. In der folgenden Nacht hört man Josh schreien, scheinbar Schmerzensschreie, am nächsten Morgen findet Heather nahe des Zeltes ein seltsames Paket in dem abgetrennte Finger von Josh zu finden sind, sie verschweigt den Fund vor Mike, damit der nicht komplett austickt.
In der nächsten Nacht das gleiche Spiel, wieder Schreie, dieses mal folgen sie den Stimmen und kommen zu einem kleinen Haus mit zwei Geschossen. Mike meint dass die Schreie aus dem Keller kommen und rennt runter. Mikes Kamera fällt im Keller runter und man verfolgt ab hier nur noch Heather, auch diese folgt Mike und findet ihn im Keller, er steht in einer Ecke mit dem Gesicht zur Wand und reagiert nicht auf Heather, auch ihre Kamera fällt zu Boden und ihre Stimme verstummt, der Abspann beginn anschließend.
SPOILERENDE

Der Hintergrund zu dem Film ist ganz interessant, 1996 suchte man drei unbekannte Jungdarsteller die unter echtem Namen in dem Film mitspielen sollten und fand diese dann auch in den drei im Film auftretenden Personen.
Man filmte das ganze so real wie möglich, sprich die drei Darsteller wurde wirklich mit Kameras ausgestattet (besuchten vorher aber ein Kameraseminar) und in den Wald geschickt. Hier hatten sie grobe Vorgaben wo sie hin sollten und fanden an den entsprechenden Stellen immer Essensrationen und Skizzen was passieren sollte. Das Essen wurde von Tag zu Tag weniger, so dass die Darsteller wirklich etwas aushungerten. Allerdings hatte man immer Funkgeräte mit und einen Notweg zurück den man gehen konnte, sollte wirklich etwas passieren, also anders als im Film. Der Text der gesprochen wird ist aber komplett improvisiert.
So lief der Dreh ab, eigentlich wollte man dann zwischen den selbstgedrehten Sachen Einspieler bringen wie von einer fiktiven Wochenshow aus den 40er Jahren, man entschied sich letztlich dagegen um die gespielte Echtheit des Materials nicht zu zerstören.
Seltsame Zeichen hängen im Wald.
Als Werbung schuf man eine Internetseite auf der man über das Verschwinden der drei Studenten berichtete und ausführlich über die Hexe von Blair berichtete, unterstützt wurde das ganze durch Interviews mit der Familie und Freunden der Verschwundenen. Man dachte sich komplette Lebensläufe der drei Hauptdarsteller aus und auch die Legende um die Hexe von Blair war komplett frei erfunden und mit gefälschten Eintragungen in vermeintlich alte Bücher belegte man diese Legende. Die Seite hatte in wenigen Wochen die Millionenmarke an Zugriffen geknackt. Ähnlich ging es dann auch dem Film der in nur 27 Kinos gezeigt wurde und der Zuschauerandrang so groß war dass man ständig erhöhte bis man den Film dann in 1100 Kinos zeigte.
Bei den extrem geringen Produktionskosten von 60.000 US-Dollar (das teuerste waren die drei Kameras und die Reise zum Drehort) spielte der Film wahnsinnige 248 Millionen Dollar ein. Nur der Porno Deep Throad aus den 70ern hat eine noch bessere Kostenbilanz vorzuweisen als Blair Witch Project.
Klar war dann ja auch dass es wenig später einen zweiten Film gab, der den ersten Teil jedoch nicht mehr das Wasser reichen konnte. Der Film war aber so erfolgreich dass er eine ganze Welle von Filmen dieser Art lostrat (wie auch eingangs erwähnt).

Fazit: Ich habe in einer Review mal gelesen: Ein Film über Studenten die zu blöde sind einen Fluss entlang zu gehen. Da ist was Wahres dran, sich da zu verlaufen, wo man einen Fluss hat den man einfach folgen kann und immer wieder zur gleichen Stelle zu kommen, ist schon ein wenig dumm. Dennoch sollte das den Film nicht schädigen, US Studenten sind halt einfach nicht die cleversten. Der Film spielt damit dass man nicht sieht was los ist und erschafft so eine tolle Spannung. Für mich ein wirklich guter Horrorfilm, der 8 von 10 möglichen Punkten verdient.

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